Er hat zugegeben, die Notbremse manipuliert zu haben
Jetzt jammert der Gondel-Chef: "Es fühlt sich so an, als seien meine eigenen Kinder gestorben"
Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Seilbahn-Chef Luigi N.
14 Menschen sind beim Gondel-Absturz im italienischen Funivia Stresa Mottarone ums Leben gekommen. Kleine Kinder, junge Menschen, Eltern, Urgroßeltern. Die Staatsanwaltschaft ermittelt, doch schon jetzt zeichnet sich ab, dass das Unglück wohl hätte verhindert werden können. Gondel-Betreiber Luigi N. (48) hat gestanden, die Notbremse manipuliert zu haben. Jetzt plagen ihn Schuldgefühle – und er jammert!
Gondel-Betreiber aus Italien: "Ich kann nicht mehr schlafen"
Luigi N. sagt in „repubblica.it“: "Ich leide darunter, dass Menschen gestorben sind. Ich fühle mich gekreuzigt. Es fühlt sich so an, als seien meine eigenen Kinder gestorben.“ Sein Anwalt Pasquale Pantano sagt, dass sein Mandant seit dem Absturz keine Auge zugetan habe. Der Schmerz sitze tief, die Angst vor den drohenden Konsequenzen sei groß.
Für die 14 Todesopfer kommen diese Schuldgefühle zu spät. Der einzige Überlebende, Eitan (5), weiß noch nicht, dass er seine Eltern, seinen kleinen Bruder (†2) und seine Urgroßeltern verloren hat. Und die Vorwürfe wiegen schwer: RTL Korrespondent Udo Gümpel berichtet, dass dem Gondel-Betreiber und zwei weiteren Ingenieuren die Fehler seit dem 24. April 2021 bekannt waren. Doch sie handelten nicht. Im Gegenteil! Bewusst sollen die Verantwortlichen der Tragödie die zu reparierende Bremse der abgestürzten Gondel durch eine Metallgabel außer Gefecht gesetzt haben, damit die Seilbahn läuft. Die Notbremse soll deshalb nicht funktioniert haben. Das Seil riss und die Gondel prallte ungebremst mit ca. 100 km/h auf den Boden.
RTL-Reporter: Gondel am Lago Maggiore fuhr ohne Notbremse
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Betreiber und Ingenieuren drohen 14 Jahre Haft
Die Staatsanwaltschaft ermittelt jetzt wegen schweren Totschlags gegen Gondel-Betreiber Luigi N. und die beiden Ingenieure. Sie sollen die Seilbahn bewusst in Betrieb genommen haben, um trotz der Defekte öffnen zu können und Geld zu verdienen. „Das Unglück war vermeidbar", berichtet RTL-Reporter Udo Gümpel aus Italien. Den drei Männern drohen 14 Jahre Haft für Totschlag. Am Mittwoch wurden die sterblichen Überreste der Opfer aus Israel in die Heimat geflogen. An den Särgen spielten sich herzzereißende Szenen ab. (mca)