Wann Sie zum Arzt gehen solltenSchwede stirbt nach Biss von Kreuzotter - Tiere kommen auch in Deutschland vor

 Kreuzotter Vipera berus, kupferrote Morphe, Drohstellung, züngelnd, liegt in Feld-Thymian Thymus pulegioides, Lechauen, Bayern, Deutschland, Europa Copyright: imageBROKER/BerndxZoller ibxbzo04531891.jpg Bitte beachten Sie die gesetzlichen Bestimmungen des deutschen Urheberrechtes hinsichtlich der Namensnennung des Fotografen im direkten Umfeld der Veröffentlichung!
Kreuzotterbisse sind schmerzhaft, aber in der Regel nicht tödlich.
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Schlangen-Drama in Schweden! Dort ist jetzt ein Mann zu Tode gekommen, die Umstände lassen laut Polizei auf einen Kreuzotter-Biss schließen. Diese Schlangenart ist auch in Deutschland beheimatet. Bisse sind sehr selten, können im Extremfall aber zum Tode führen. Medizinexperte Dr. Christoph Specht erklärt, in welchem Fall Sie einen Arzt aufsuchen müssen.

50-jähriger Mann leblos in Wohnhaus aufgefunden

In der schwedischen Provinz Bohuslän ist ein Mann vermutlich an den Folgen eines Kreuzotter-Bisses gestorben, wie die örtliche Polizei laut dortigen Tageszeitungen mitteilte. Der Mann soll nur wenige Stunden vor seinem Tod gebissen worden sein. Kurz nach ein Uhr in der Nacht zum Sonntag sei die Polizei zu einem Wohnhaus in der Gemeinde Tanum gerufen worden. Dort war ein etwa 50-jähriger Mann leblos aufgefunden worden.

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„Wir haben einen Todesfall in Tanum, der möglicherweise auf einen Schlangenbiss zurückzuführen ist. Er wird untersucht, aber nicht als Verbrechen, sondern als Todesfall ohne Verdacht auf ein Verbrechen“, sagte Lars Ström, diensthabender Ermittler bei der Polizei den schwedischen Medien.

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Er wurde in den Arm gebissen, als er das Tier aus dem Haus werfen wollte

Nach Angaben der Polizei hatte der Mann am Samstag eine Schlange im Haus entdeckt. Dabei soll es sich um eine Kreuzotter, eine Vipera berus, gehandelt haben. „Der Mann soll von der Schlange gebissen worden sein, als er versuchte, sie aus dem Haus zu werfen“, sagt Jens Andersson, Pressesprecher der Polizei in der Region West.

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Nach Angaben der Polizei wurde der Mann dabei in den Arm gebissen. Obwohl der daraufhin angeschwollen ist, entschied er sich dagegen, ins Krankenhaus zu gehen. „Wir werden die Todesursache erst nach der Autopsie erfahren, die einige Wochen dauern wird“, sagte Polizist Lars Ström weiter.

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Kreuzotter-Biss besser ärztlich untersuchen lassen

„Kreuzotter-Bisse sind sehr schmerzhaft, aber extrem selten“, sagt Medizinexperte Dr. Christoph Specht im Gespräch mit RTL. „Und es muss schon viel zusammenkommen, damit sich ein Biss ereignet. Das Gift an sich ist sehr gefährlich.“ Es wirke hämorrhagisch, also gegen das Blut, aber auch Eiweiß auflösend und auch neurotoxisch. „Aber die Giftmenge ist so gering, dass meistens nichts Dramatisches passiert.“ Zudem gehe die Schlangenart sehr sparsam mit dem Gift um. Für eine tödliche Dosis müsste man schon fünf Mal gleichzeitig gebissen werden, so der Arzt.

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Trotzdem sei nicht auszuschließen, dass das Gift der Schlange im Fall des Mannes in Schweden eine erhebliche Rolle gespielt habe. „Letztlich muss man aber den Obduktionsbericht abwarten“, sagt der Experte. Wer tatsächlich selbst Opfer eines Kreuzotter-Angriffs wird, solle den Biss auf jeden Fall ärztlich untersuchen lassen. Von einem zu schnellen Einsatz eines Gegengiftes hält der Mediziner aber nichts: „Das ist immer mit heftigen Körperreaktionen verbunden, das ist kein Spaß.“

WWF-Naturschutz-Experte: "Seien Sie vorsichtig!"

Tom Arnbom, Naturschutz-Experte beim schwedischen WWF, rät zudem: „Zu dieser Jahreszeit sonnen sich die Schlangen in der Sonne und wärmen sich, weil es nachts kalt ist. Es werden zum Beispiel viele Hunde gebissen, die daran sterben“, sagte er der Zeitung Aftonbladet. Was sollte man denn tun, wenn man einer Kreuzotter begegnet? „Sie sollten vorsichtig sein, ein Netz benutzen und sie dann in eine Kiste stecken. Durch dicke Lederhandschuhe wird sie nicht durchkommen“, so der Experte dort.