Was mit den Daten passiert?

Ärger mit Auskunftei! Millionen Daten von Mobilfunkkunden gesammelt

ARCHIV - ILLUSTRATION - Eine Frau sitzt am 22.08.2012 in Berlin vor einem Laptop und tippt auf einem iPhone. Weihnachten bietet nach Ansicht eines Medienpsychologen allen handy- und computergetriebenen Menschen die Chance, sich ohne schlechtes Gewissen eine Pause zu gönnen. Foto: Sebastian Kahnert/dpa (zu dpa lrs: «Psychologe: «Niemand erwartet, dass man an Heiligabend online ist» » vom 23.12.2014) +++(c) dpa - Bildfunk+++
Eine Auskunftei soll Daten von Millionen Mobilfunkkunden gesammelt haben (Symbolbild)

Ärger mit Datenschützern!
Ein deutsches Unternehmen soll Daten von Millionen unbescholtener Handynutzern gesammelt haben. Vodafone-, Telekom- und Freenetkunden sind betroffen. Jetzt ist die große Frage: Was ist mit den Daten passiert?

Datensammlung ohne Begründung

Das Münchener Unternehmen Wirtschaftsauskunftei CRIF, ein Wettbewerber der Schufa, soll nach Recherchen von NDR und Süddeutscher Zeitung seit Jahren Millionen Kundendaten von Telekom, Vodafone und Freenet gesammelt haben. Natürlich ohne die Einwilligung der Kunden und ohne, dass sie sich etwas zu schulden kommen lassen haben, schreibt die Tagesschau.

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Demnach bestätigt eine Sprecherin des Bayerischen Landesamtes für Datenschutz, dass das Unternehmen wegen der „Verarbeitung anlasslos übermittelter Vertragsdaten von Mobilfunkunternehmen“ ein Verfahren führt.

Daten zum Nachteil der Kunden genutzt

Dass das Unternehmen die Daten speichert, ist für Kunden nicht transparent. Die Auskunftei CRIF soll unter anderem Bankverbindungen und Mailadressen übermitteln und die Laufzeit der Verträge feststellen. Durch solche Daten könnten Anbieter bewerten, ob die Kunden preisbewusst sind und ob sie ihre Verträge häufig wechseln, um die Kunden dann zu benachteiligen. So würden den Kunden dann keine oder teure Verträge angeboten werden, schreibt die Tagesschau.

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Mobilfunkanbieter und Auskunftei rechtfertigen sich

Datenschützer appelieren an die Mobilfunkanbieter: Private Kundeninformationen dürften Auskunfteien wie CRIF oder die Schufa nur weitergeben, wenn ein Kunde eine Rechnung nicht bezahlt oder ein Betrugsversuch stattgefunden habe.

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Doch die Mobilfunkanbieter und Auskunfteien argumentieren, dass die Datensammlung nur zur Betrugsprävention diene, schreibt die Tagesschau. Wer hier recht hat, wird letztendlich das Gericht prüfen. (jsi)