Praxis-Test kommt zu eindeutigem Ergebnis

Schützen Nahrungsergänzungsmittel vor Erkältung?

Draußen ist es nass, kalt und dunkel: Gerade im Herbst und Winter wollen viele Menschen ihr Immunsystem pushen, um Erkältungen und Co. zu trotzen. Viele greifen dabei auf freiverkäufliche Tabletten, Pulver und Ampullen aus Drogerien oder Apotheken zurück, die als wahre Immunbooster beworben werden. Doch wie wirken solche Nahrungsergänzungsmittel im Körper? Im Video sehen Sie das Ergebnis des Langzeittests und erfahren, ob die teuren Mittel aus der Apotheke tatsächlich besser sind als die günstigeren aus der Drogerie.

Nahrungsergänzungsmittel werden weder auf ihre Wirksamkeit noch auf ihre Sicherheit hin überprüft

Wenn es um die eigene Gesundheit gehen, wollen viele Menschen auf Nummer sicher gehen. Einige greifen auf Nahrungsergänzungsmittel zurück, um den eigenen Körper ausreichend mit Vitaminen und Mineralstoffen wie Calcium, Eisen oder Magnesium zu versorgen. Etwa zwei Milliarden Euro geben die Deutschen laut Verbraucherzentrale durchschnittlich pro Jahr für Nahrungsergänzungsmittel aus. Dabei sind viele der Mittel nicht nur überflüssig, sondern teilweise sogar gefährlich.

Denn Fakt ist: Für Nahrungsergänzungsmittel gibt es keine Zulassung wie bei Arzneimitteln. Viele dieser Produkte werden vor ihrer Markteinführung von den Behörden weder auf ihre Wirksamkeit noch auf ihre Sicherheit hin getestet. Und auch die Werbebotschaften für die jeweiligen Präparate werden nicht auf ihren Wahrheitsgehalt hin getestet.

Vorsicht bei Präparaten aus dem Ausland

Viele Produkte sind außerdem zu hoch dosiert. Was bei wasserlöslichen Vitaminen wie Vitamin C beispielsweise kein Problem darstellt, kann bei fettlöslichen Vitaminen tatsächlich gefährlich werden. Denn während ein Zuviel an wasserlöslichen Vitaminen über den Urin ausgeschieden wird, reichern sich fettlösliche Vitamine im Fettgewebe an. So kann eine Überdosierung von Vitamin D beispielsweise zu Kopfschmerzen, Übelkeit und Appetitlosigkeit führen.

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Besonders vorsichtig sollten Sie bei Präparaten aus dem Ausland sein: Was dort als Nahrungsergänzungsmittel gilt, wird aufgrund nicht erlaubter Zutaten oder einer zu hohen Dosierung einzelner Inhaltsstoffe in Deutschland unter Umständen als Arzneimittel eingestuft. Darauf weist die Verbraucherzentrale hin. Um auf der sicheren Seite zu sein, sollten Sie daher am besten auf Bestellungen aus dem Ausland verzichten.

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Setzen Sie auf natürliche Immunbooster

Wer seinem Immunsystem dennoch etwas Gutes tun möchte, sollte auf eine ausgewogene Ernährung mit vielen frischen Lebensmitteln wie Obst und Gemüse, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte setzen. Vor allem antimikrobiell wirkende Lebensmittel wie Ingwer, Zwiebeln und Knoblauch sollten regelmäßig auf dem Speiseplan stehen.

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Und ganz grundsätzlich gilt: Wer sich abwechslungsreich ernährt, benötigt in der Regel überhaupt keine Nahrungsergänzungsmittel. Diese können allenfalls in besonderen Lebensphasen sinnvoll sein. So sollten Frauen mit Kinderwunsch, während der Schwangerschaft und Stillzeit beispielsweise Folsäure und Jod supplementieren. Denn die für die Versorgung von Mutter und Kind benötigte Nährstoffmenge kann über die normale Ernährung nicht aufgenommen werden.

Sollten Sie sich unsicher sein, ob Sie unter einem Nährstoff- oder Vitaminmangel leiden, wenden Sie sich an Ihren Arzt. (nri)

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