Das sind die Ziele des neuen alten Ministerpräsidenten
Schleswig-Holsteins Daniel Günther (CDU): "Das Beste für Schleswig-Holstein herausholen"

In Deutschlands nördlichstem Bundesland ist es seit Mittwochmittag offiziell: Der Alte wird auch der Neue. Die Rede ist von Daniel Günther (CDU), der knapp acht Wochen nach der Landtagswahl in Schleswig-Holstein jetzt vom Parlament an der Kieler Förde als Ministerpräsident wiedergewählt wurde. Mit welchen Vorhaben Günther in die neue Legislaturperiode startet und ob nach Kiel Berlin auf ihn wartet, hat er im Interview mit RTL verraten.
Ambitioniert und motiviert in die zweite Legislaturperiode

Erst wenige Stunden ist Daniel Günthers Wiederwahl als Schleswig-Holsteins Ministerpräsident alt – doch der CDU-Politiker weiß schon genau, was die Bürgerinnen und Bürger seines Bundeslandes mit ihm an der Spitze erwarten dürfen: Kein eintöniges „weiter so“, sondern eine tatkräftige Regierung mit ambitionierten Zielen – gerade auch in Hinblick auf die Energiewende. „Wir wollen klimaneutrales Industrieland werden bis 2040. Das ist ehrgeizig und das geht nur, wenn wir mehr auch im Bereich der erneuerbaren Energien machen“, sagt Günther im Interview mit RTL.
Mit dieser ‘grünen’ Energie könne Schleswig-Holstein dann auch attraktiv für neue Unternehmen werden und den sorgenvollen Blick in Richtung Zukunft – in Zeiten von Krieg und Energieengpässen – abmildern: „Da wollen wir gegen anarbeiten und das Beste für Schleswig-Holstein herausholen."
Wirtschaftliche Entwicklungen als Herausforderung für Günthers Amtszeit
Auch gegen die stetig steigenden Preise will Daniel Günther etwas tun und mit den auf Landesebene möglichen Mitteln für Entlastung der Bevölkerung sorgen. Gelingen soll das, „indem wir den ÖPNV ausbauen und stärken, indem wir Infrastruktur stärken, indem wir aber auch beispielsweise eine Eigenheimzulage einführen wollen, womit wir eben dafür sorgen, dass Wohnraum auch günstiger wird“, verspricht der CDU-Politiker.
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Dass für all diese Vorhaben viel Geld in die Hand genommen werden muss, ist auch dem Ministerpräsidenten jedoch klar. Der Bund der Steuerzahler kritisiert gar, dass die im Koalitionsvertrag vereinbarten Pläne nicht finanzierbar seien. Daniel Günther räumt daher ein, dass „die finanzielle Lage des Landes momentan nicht präzise vorherzusagen ist.“ Auch in Anbetracht der verschiedenen wirtschaftlichen Herausforderungen, die auf das Land zukommen, stünden alle Vorhaben unter dem „Vorbehalt der Finanzierbarkeit“. Nach und nach wolle seine Regierung die im Koalitionsvertrag festgehaltenen Ziele in die Tat umsetzen.
Daniel Günthers Zukunft: Erst Kiel, dann Berlin?
Seit dem strahlenden CDU-Sieg in Schleswig-Holstein wird Daniel Günther immer wieder als potenzieller nächster Kanzlerkandidat der Union gehandelt. Die nächste Bundestagswahl findet jedoch bereits in drei Jahren statt, Günthers Amtszeit beträgt fünf Jahre. Eine Überschneidung, die der frischgebackene Ministerpräsident am Tag seiner Wiederwahl so kommentiert: "2025 ist Bundestagswahl, aber genauso richtig ist, dass ich heute zum Ministerpräsidenten gewählt wurde und den Anspruch habe auch fünf Jahre in Schleswig-Holstein Ministerpräsident zu sein. Wir haben große Aufgaben vor uns und die möchte ich hier in Schleswig-Holstein auch erledigen."
Klingt ganz danach, als wolle Daniel Günther vorerst der Neue-Alte im Kieler Parlament bleiben.