Wenige Monate vor der Hochzeit
Am anderen Ende der Welt: Mann bekommt in Video-Call Schlaganfall - Verlobte kann nur hilflos zusehen

Was Stefanie Harbeson (35) erleben musste, will wohl keiner durchmachen: Während eines Video-Anruf mit ihrem Verlobten erlitt dieser einen Schlaganfall – und Stefanie war nicht einmal in der Lage, den Notarzt zu rufen. Denn sie lebt tausende Kilometer weit weg: Er in Großbritannien – sie in den USA.
Hochzeit sollte im August sein
Es ist eine ungewöhnliche Liebesgeschichte zwischen Stefanie und Jon. Sie lernten sich auf der Social-Media-Plattform Twitter kennen. Stefanie schrieb dort über einen schlechten Traum, den sie hatte. In einer persönlichen Nachricht fragte Jon nach den Details. Auf intensive Gespräche folgte ein vierwöchiges Treffen in den USA, dann die Verlobung – die Hochzeit sollte im August sein. Doch jetzt steht das alles auf der Kippe!
Stefanies Angst um "Liebe meines Lebens"
Sie hätten gerade über Zoom miteinander gesprochen, erzählt Stefanie gegenüber der britischen „The Sun“ und auf ihrer „Go Found Me“-Seite. Dann habe sie gesehen, wie ihr Freund plötzlich fahl im Gesicht wurde, Sprachstörungen bekam. Auch Jon merkte die Veränderungen: „Ich habe mich seltsam gefühlt: Ich merkte, mein Arm wurde schwach und ich sprach undeutlich.“
Stefanie realisierte sofort, was vor sich ging: Ihr Freund hatte einen Schlaganfall! Sie erinnert sich: „Ich habe geglaubt, ich müsste der Liebe meines Lebens auf der anderen Seite des Bildschirms beim Sterben zu sehen und ich war völlig machtlos, daran irgendetwas zu ändern.“ Denn die britische Notruf-Nummer konnte sie aus den USA nicht wählen. Jon schaffte es, selbst den Arzt zu rufen, Stefanie informierte seine Eltern, die nur wenige Minuten entfernt wohnten.
Stefanie bricht aus Angst um ihren Freund zusammen
Jon wollte nicht vor dem Bildschirm auf die Ärzte warten. Er bestand darauf, die Tür selbst zu öffnen, stand auf und „fiel plötzlich aus meinem Blick“, erzählt Stefanie. Es folgten schreckliche Momente: „Ich hörte ein Rumpeln, einen Schrei – und dann Stille.“ Sie befürchtete, Jon sei die Treppe hinuntergefallen. „Ich hatte Angst, ich hätte ihn verloren, bevor unser Leben überhaupt anfing“, erzählt sie der Zeitung „The Sun“. Schließlich sei sie selbst vor dem Monitor zusammengebrochen.
Als der Notarzt endlich kam, wurde Jon sofort in ein Krankenhaus gebracht. Sein Zustand war schlecht, die Mediziner hatten Sorge, dass er die Nacht nicht überstehe. Und Stefanie wartete zu Hause, voller Angst.
Jon Hill geht es wieder besser
Zwei Tage später dann die Erlösung: Jon rief sie aus dem Krankenhaus an, sein Zustand hatte sich gebessert. „Als ich ihn auf dem Bildschirm sah, fühlte ich sowohl eine große Erleichterung als auch Angst. Er war am Leben, aber immer noch in einem kritischen Gesamtzustand. Er hat immer wieder gesagt. ‚Ich liebe dich so sehr‘. Erinnerungen an den Anruf hatte er später nicht mehr – aber ich werde ihn wohl nie vergessen“, erinnert sich Stefanie.
Jon und Stefanie wollen im August heiraten
Mittlerweile bekommt Jon Physiotherapie. Es wird noch ein langer Weg werden, das wissen beide. Aber die Ärzte sind zuversichtlich, dass er sich irgendwann vollständig erholt. Noch kann er aber seinen linken Arm nur mit Hilfe seines rechten bewegen, Laufen ist noch nicht möglich. Seit über zwei Wochen liegt er im Krankenhaus, wann er entlassen werden kann, steht noch nicht fest. Sein Ziel: Im August selbst den Weg zum Altar gehen zu können. Denn seine große Motivation ist, endlich ein glückliches Leben mit seiner Stefanie führen zu können. (eon)