Russland zwingt Nawalny-Sympathisanten an die Front
„Sie brechen uns die Finger, wenn wir die Vorladungen nicht unterschreiben“

Weil sie öffentlich um Alexej Nawalny trauern, schickt Russland sie an die Front!
In Russland werden Medienberichten zufolge seit Tagen Menschen verhaftet, die um den verstorbenen Kreml-Kritiker trauern und sich öffentlich versammeln, um seiner zu gedenken. Wie die österreichische Zeitung Krone berichtet, seien mindestens sechs Männern Einberufungsbescheide zum Militär vorgelegt worden, nachdem sie aus der Haft entlassen wurden.
RTL.de ist auch bei WhatsApp – HIER direkt ausprobieren!
Medien: Militär-Zwang für Oppositionelle ist gängige Praxis
Ob die Männer zur Armee wollen oder nicht, spiele keine Rolle. „Sie brechen uns die Finger, wenn wir die Vorladungen nicht unterschreiben“, zitierte der Telegram-Kanal RusNews dem österreichischen Blatt zufolge einen Betroffenen.
Lese-Tipp: Ballerina (33) droht lebenslange Haft in Russland - wegen 50-Euro-Spende
Weiter heißt es, dass russische Behörden Oppositionelle mit der Androhung des Militärdienstes bestrafe. Laut Moscow Times heißt es, dass dies seit längerem praktiziert werde. Als Beispiel werden die Demonstrationen vieler Russen gegen die Teilmobilmachung im September 2022 genannt. Seinerzeit hätten viele festgenommene Demonstranten Einberufungsbefehle erhalten.
Video: Trotz Festnahmen legen sie Blumen nieder
Mehr als 315.000 Russen seit Kriegsbeginn getötet oder verletzt
In wenigen Tagen jährt sich der Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine zum zweiten Mal. Schätzungen von US-Experten zufolge wurden seit Kriegsbeginn mehr als 315.000 russische Soldaten verletzt oder getötet.
Lese-Tipp: Wie sicher ist das Leben von Julia Nawalnaja?
Offizielle Angaben hierzu gibt es nicht. Der britische Sender BBC hat nach eigenen Angaben 45.000 tote Soldaten namentlich ermittelt. Die meisten von ihnen seien vorher keine Armeemitglieder gewesen, sondern vielfach Freiwillige, Häftlinge und Angehörige privater Militärunternehmen. (uvo)