Russland zwingt Nawalny-Sympathisanten an die Front

„Sie brechen uns die Finger, wenn wir die Vorladungen nicht unterschreiben“

Police detain a man as he wanted to lay flowers paying their last respect to Alexei Navalny at the monument, a large boulder from the Solovetsky islands, where the first camp of the Gulag political prison system was established, in St. Petersburg, Russia on Saturday, Feb. 17, 2024. Russian authorities say that Alexei Navalny, the fiercest foe of Russian President Vladimir Putin who crusaded against official corruption and staged massive anti-Kremlin protests, died in prison. He was 47. (AP Photo/Dmitri Lovetsky)
Festnahme in St. Petersburg während einer Trauerbekundung für Alexej Nawalny (Symbolfoto)
picture alliance / ASSOCIATED PRESS, Dmitri Lovetsky

Weil sie öffentlich um Alexej Nawalny trauern, schickt Russland sie an die Front!
In Russland werden Medienberichten zufolge seit Tagen Menschen verhaftet, die um den verstorbenen Kreml-Kritiker trauern und sich öffentlich versammeln, um seiner zu gedenken. Wie die österreichische Zeitung Krone berichtet, seien mindestens sechs Männern Einberufungsbescheide zum Militär vorgelegt worden, nachdem sie aus der Haft entlassen wurden.
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Medien: Militär-Zwang für Oppositionelle ist gängige Praxis

Ob die Männer zur Armee wollen oder nicht, spiele keine Rolle. „Sie brechen uns die Finger, wenn wir die Vorladungen nicht unterschreiben“, zitierte der Telegram-Kanal RusNews dem österreichischen Blatt zufolge einen Betroffenen.

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Weiter heißt es, dass russische Behörden Oppositionelle mit der Androhung des Militärdienstes bestrafe. Laut Moscow Times heißt es, dass dies seit längerem praktiziert werde. Als Beispiel werden die Demonstrationen vieler Russen gegen die Teilmobilmachung im September 2022 genannt. Seinerzeit hätten viele festgenommene Demonstranten Einberufungsbefehle erhalten.

Video: Trotz Festnahmen legen sie Blumen nieder

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Mehr als 315.000 Russen seit Kriegsbeginn getötet oder verletzt

In wenigen Tagen jährt sich der Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine zum zweiten Mal. Schätzungen von US-Experten zufolge wurden seit Kriegsbeginn mehr als 315.000 russische Soldaten verletzt oder getötet.

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Offizielle Angaben hierzu gibt es nicht. Der britische Sender BBC hat nach eigenen Angaben 45.000 tote Soldaten namentlich ermittelt. Die meisten von ihnen seien vorher keine Armeemitglieder gewesen, sondern vielfach Freiwillige, Häftlinge und Angehörige privater Militärunternehmen. (uvo)