Schlimmer Fund in Hochhauswohnung

Rührender Appell der Amsterdamer Polizei: „Kümmert euch ein bisschen umeinander“

ARCHIV - Eine alleinerziehende Mutter geht am 01.07.2016 in Dortmund (Nordrhein-Westfalen) mit ihrem Sohn durch einen Hausflur die Treppe herunter. 1,6 Millionen Menschen im wohlhabenden Südwesten sind von Armut bedroht. (zu dpa «Armut im Reichtum - Alleinerziehende und Migranten mit hohem Risiko» vom 16.10.2017) Foto: Marcel Kusch/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Die Polizei in Amsterdam ruft dazu auf, sich ein bisschen mehr um die Mitmenschen zu kümmern. In einer Hochhauswohnung fanden die Beamten eine Leiche. (Foto: Motivbild)
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Drei Jahre lang hat niemand etwas bemerkt!
Mitten in der Vorweihnachtszeit wendet sich die Amsterdamer Polizei mit einem herzzerreißenden Appell an die Bevölkerung. „Kümmert euch ein bisschen umeinander“, bitten die Einsatzkräfte in der Pressemitteilung. In einer Wohnung in einer Hochhaussiedlung in der niederländischen Stadt wurde gerade eine Leiche gefunden.
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Bewohner starb offenbar unbemerkt im Coronalockdown

Der tote Mensch lag offenbar schon ziemlich lange dort, ohne dass jemand ihn vermisst hätte. Aus Rücksicht auf die Angehörigen wurden keine Details zu der Person veröffentlicht. Klar ist aber: Der Bewohner oder die Bewohnerin der Wohnung starb bereits 2020. Genau zu der Zeit, als überall Corona-Lockdown herrschte und alle dazu aufgerufen wurden, zuhause zu bleiben.

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Polizei Amsterdam geht von natürlicher Todesursache aus

Nach dem Hinweis eines Nachbarn sah die Polizei nun in der Wohnung nach dem Rechten und machte die schlimme Entdeckung. Hinweise auf ein Verbrechen gebe es keine, so die Ermittler. Wie die Tageszeitung AD berichtet, soll es keine Einbruchspuren geben und auch Wertgegenstände seien noch da. Es handelt sich wohl um einen natürlichen Todesfall – aber einen, der sehr lange unentdeckt blieb.

Drei Jahre vermisste niemand die tote Person in Amsterdam

In der Wohnung stieß die Polizei auf Hinweise, dass die Leiche dort schon seit drei Jahren liegt. Das war offenbar auch für die erfahren Beamten schwer zu begreifen. Es sei „traurig zu sehen, dass es Menschen gibt, die nicht vermisst werden“, erklärte die Polizei Amsterdam und rief dazu auf, ein bisschen wachsamer zu sein.

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Warnzeichen seien zum Beispiel, wenn es plötzlich sehr ruhig werde, jemand nicht mehr aus dem Haus gehe, Termine nicht einhalte oder der Briefkasten immer voller werde. Wer sich Sorgen um einen Menschen in seinem Umfeld mache, könne sich jederzeit an die Polizei wenden. Denn wenn alle ein bisschen besser aufeinander achten, muss auch niemand drei Jahre lang ohne würdevolle Bestattung in seiner Wohnung verrotten. (jgr, mit dpa)