Wie können wir entgegensteuern?

Erschreckende Umfragezahlen! Jeder vierte Deutsche fühlt sich einsam

ARCHIV - 18.02.2023, Hamburg: Eine Frau sitzt mit Kopf in den Händen am Fenster. 25 Prozent der Erwachsenen in Deutschland fühlen sich laut einer repräsentativen Befragung sehr einsam. Mehr als doppelt so hoch (53 Prozent) ist der Wert bei Menschen, die sich nach eigenen Angaben aktuell in einer depressiven Phase befinden. (zu dpa: Befragung: Jeder vierte Erwachsene fühlt sich sehr einsam) Foto: Jonas Walzberg/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Jeder vierte Erwachsene in Deutschland fühlt sich einer Umfrage zufolge einsam
jwp exa alf, dpa, Jonas Walzberg

Fühlen auch Sie sich einsam?
Viele Menschen in Deutschland leben alleine, haben mitunter kaum Kontakt zu anderen Menschen. Doch auch wenn man sich täglich mit anderen umgibt, kann man sich einsam fühlen. Eine aktuelle Umfrage hat die Stimmung unter den Deutschen abgefragt, die Zahlen zeichnen ein erschreckendes Bild. Was kann bei Einsamkeit helfen?
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25 Prozent der Erwachsenen in Deutschland sind einsam

25 Prozent der Erwachsenen in Deutschland fühlen sich laut einer repräsentativen Umfrage sehr einsam. Mehr als doppelt so hoch (53 Prozent) ist der Anteil unter den Befragten, die nach eigenen Angaben aktuell eine depressive Phase durchleben. Das geht aus dem „Deutschland-Barometer Depression 2023“ hervor, das am Dienstag vorgestellt wird und der Deutschen Presse-Agentur vorab vorliegt.

Die empfundene Einsamkeit wurde anhand mehrerer Kriterien gemessen: Die Befragten sollten zum Beispiel angeben, ob sie immer jemanden haben, mit dem sie über Alltagsprobleme reden können oder ob sie einen wirklich guten Freund vermissen.

Für die Studie im Auftrag der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention wurden knapp 5200 Erwachsene unter 70 Jahren online befragt, darunter Menschen mit und ohne Depressionen.

Im Video: Aus Einsamkeit kann Krankheit werden

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Wann ist Einsamkeit ein Symptom von Depression?

Das Gefühl der Einsamkeit - das diesjährige Schwerpunktthema - wird von der Depressionshilfe auch als Symptom einer Depression betrachtet. Betroffene ziehen sich oft von ihrer Umwelt zurück. Die Unterstützung durch Familie und Freunde gilt daher als besonders wichtig für die Bewältigung der behandelbaren Erkrankung.

Treten bestimmte Symptome länger als zwei Wochen auf, kann dies nach Angaben der Stiftung auf eine Depression hindeuten. Dazu zählen vor allem gedrückte Stimmung sowie Interessen- oder Freudlosigkeit, aber auch Schlafstörungen, Schuldgefühle und Suizidgedanken.

Lese-Tipp: Mit diesen fünf Fragen können Sie eine Depression erkennen

Ihre Erfahrung zählt!

Die Ergebnisse dieser Umfrage sind nicht repräsentativ.

Was hilft gegen Einsamkeit?

Einsamkeit ist ein subjektives Gefühl und hat nicht unbedingt etwas mit Alleinsein zu tun. Die gute Nachricht: Es gibt auch Möglichkeiten, sich selbst zu schützen und sein Umfeld zu unterstützen, damit Einsamkeit gar nicht erst entsteht. Zum Beispiel durch eine gute Nachbarschaft. Menschen, die sich hier gut eingerichtet haben, haben ein geringeres Risiko, sich einsam zu fühlen, sagt Einsamkeits- und Altersforscher Huxhold.

Lese-Tipp: Zehn Filme, die man sehen sollte, wenn man sich einsam fühlt

Nachbarn sind oft greifbarer – vor allem dann, wenn Angehörige weit weg wohnen, sagt Julia Witte von der Caritas. Um mit Nachbarn in Kontakt zu kommen, helfe es oft schon, mit echtem Interesse und offenen Augen durch die Nachbarschaft zu gehen. Selbst ein Gespräch über das Wetter könne ein erster Anknüpfungspunkt sein.

Tipp: Halten Sie sich von Social Media fern. Dort werden vor allem Fotos gepostet, die eine heile Welt suggerieren. Zudem fällt es vielen Menschen schwer, sich emotional von den Fotos zu distanzieren. (lkö/dpa)