Flüge ab Mai teurer?

Höhere Ticketsteuer kommt: So viel kostet bald das Fliegen!

19.12.2022, Hessen, Frankfurt/Main: Passagiere warten im Abflugbereich des Flughafens in Frankfurt auf ihre Abfertigung. Nach dem morgendlichen Blitzeis mussten hier einige Flüge entfallen. Foto: Boris Roessler/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Passagiere warten im Abflugbereich des Flughafens in Frankfurt auf ihre Abfertigung.
brx, dpa, Boris Roessler

Ab Mai könnte Fliegen teurer werden!
Eine höhere Ticketsteuer soll der Bundesregierung mehr Einnahmen bringen. Flugreisende könnten das ab Mai an den Ticketpreisen zu spüren bekommen. Wie teuer wird das Fliegen konkret?
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Bundesregierung muss Milliardenlöcher stopfen

Von den höheren Ticketpreisen sind alle Passagiere betroffen, die von deutschen Flughäfen abheben. Die Anhebung der Ticketsteuer ist Teil des Maßnahmenpakets, mit dem die Bundesregierung nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts Milliardenlöcher im Haushalt stopfen will. Das Kabinett hat sie am Montag auf den Weg gebracht, als Nächstes ist der Bundestag am Zug.

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Konkret soll die Ticketsteuer ab dem 1. Mai um fast ein Fünftel steigen. Je nach Flugdistanz beträgt sie dann 15,53 bis 70,83 Euro je Fluggast. Die Ticketsteuer betrifft sämtliche Passagiere, die von deutschen Flughäfen abheben. Zahlen müssen die Aufschläge zwar die Fluggesellschaften, sie können diese aber an die Passagiere weitergeben.

Die Bundesregierung rechnet ausdrücklich damit, dass Fliegen dann teurer wird. Im Entwurf für das sogenannte Haushaltsfinanzierungsgesetz schreibt sie: „Die insoweit zu erwartende Überwälzung der Steuer auf die Flugpreise wird unmittelbar Auswirkungen auf die Einzelpreise für Flugreisen haben. Insbesondere im Bereich der sogenannten Billigflüge kann die Steuer so einen erheblichen Anteil des Gesamtflugpreises ausmachen.“

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Kritik vom Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft

Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft kritisiert die Erhöhung. Präsident Jost Lammers sagt, schon heute sei die Belastung des Luftverkehrs mit staatlichen Standortkosten in Deutschland im europäischen Vergleich mit Abstand am höchsten. „So hat unter anderem die massive Erhöhung der Luftverkehrsteuer im Jahr 2020 dazu geführt, dass der Luftverkehrsstandort Deutschland bei der Erholung nach der Corona-Pandemie deutlich zurückbleibt - während sich die übrigen europäischen Länder bereits wieder auf Vorkrisenniveau befinden.“

Mit der geplanten erneuten Erhöhung der Luftverkehrsteuer drohten nun weitere Einschnitte, die nicht nur die Anbindung wichtiger Wirtschaftsstandorte gefährdeten. „Umso wichtiger ist es, dass die Bundesregierung ihre Zusage aus dem Koalitionsvertrag einlöst, die Einnahmen aus der Luftverkehrsteuer für den Ausgleich der hohen Mehrkosten von nachhaltigen Flugkraftstoffen einzusetzen, damit das klimaneutrale Fliegen vorankommen kann“, warnt Lammers.

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Keine Kerosinsteuer

Innerhalb der Bundesregierung war zunächst die Einführung einer nationalen Kerosinsteuer geprüft worden. Im gewerblichen Luftverkehr eingesetztes Kerosin ist von der Energiesteuer befreit. Doch weil eine Kerosinsteuer einseitig die nationalen Fluggesellschaften belastet hätte, rückte die Ampel-Koalition von dieser Idee wieder ab.

Weitere 45 Millionen Euro an Einnahmen will die Bundesregierung durch eine Neufassung des sogenannten Absenkungsmechanismus bei der Ticketsteuer schaffen. Bisher wurde der Steuersatz nämlich gesenkt, wenn der Bund einen bestimmten Betrag aus der Versteigerung von Emissionsberechtigungen für den Luftverkehr einnahm. Dieser Betrag wird nun höher angesetzt, damit der Steuersatz bei steigenden Zertifikatspreisen nicht immer wieder gesenkt werden muss, sondern mehr beim Bund übrig bleibt. (xes, mit dpa)

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