Anschaffungen werden verschoben, Kosten eingespart

Explodierende Energiekosten: Fast jede/r Zweite schränkt sich deswegen ein

Der Tank wird voller, das Portemonnaie leerer. Spritpreise auf Rekordniveau zapfen den Autofahrern ihre Euros aus der Tasche. Dazu kommen die explodierenden Heizkosten und andere steigende Lebenshaltungskosten. Zunehmend mehr Menschen schränken sich deswegen jetzt mehr ein, so das aktuelle RTL/ntv-Trendbarometer, das das Meinungsforschungsinstitut Forsa erhoben hat.

Autofahrer: "Jetzt zahl ich doppelt so viel, das müssen Sie erstmal ertragen"

47 Prozent der Bundesbürger – und damit mehr als noch Anfang Januar – haben nach eigenen Angaben inzwischen ihr Konsumverhalten wegen der Preissteigerungen angepasst, also zum Beispiel weniger gekauft oder bestimmte Anschaffungen zurückgestellt. 51 Prozent geben an, dass die Preissteigerungen bisher keinen Einfluss auf ihr Kaufverhalten haben. Vor allem Ostdeutsche, Befragte mit wenig Einkommen und die Anhänger der AfD gaben laut der Umfrage an, ihr Konsumverhalten wegen der höheren Verbraucherpreise angepasst zu haben.

Preistreiber sind vor allem Benzin, Strom oder Gas. Aber wie lässt sich hier sparen? „Einschränken kann ich mich nicht, der Weg zur Arbeit bleibt ja gleich“, berichtet uns ein Mann an einer Tankstelle. Ein anderer berichtet: „Mein Gasversorger hat mich gekündigt, jetzt zahl ich doppelt so viel. Das müssen Sie erst mal ertragen.“

Stromkunde Matthias Sommer rechnet vor: „Wir haben bisher 99 Euro pro Monat bezahlt und sollen jetzt 161 Euro bezahlen – das ärgert mich maßlos.“ Mehr dazu in unserem Video.

Matthias Sommer, Stromkunde: "Das ärgert mich einfach maßlos"
Matthias Sommer, Stromkunde: "Das ärgert mich einfach maßlos"
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Kaum einer rechnet mit sinkenden Preisen

Finanzminister Christian Lindner im RTL-Interview.
Finanzminister Christian Lindner im RTL-Interview: „Wir können schnellstmöglich, spätestens bis zur Jahresmitte auf die EEG-Umlage verzichten."
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Bei einem Teil der Stromrechnung will die Politik nun ansetzen: Die EEG-Umlage von 3,72 Cent pro Kilowattstunde soll erneuerbare Energien fördern. Um die Bürger zu entlasten, will die Bundesregierung sie schon eher abschaffen. Finanzminister Christian Lindner sagt dazu im RTL-Interview: „Wir können schnellstmöglich, spätestens bis zur Jahresmitte auf die EEG-Umlage verzichten. Sie verteuert die Strompreise, die Milliarden Euro sollten wir bei den Menschen, Familien, der Rentnerin oder dem Handwerk belassen.“ Nachgerechnet spart ein Haushalt bei etwa 4.000 kwh Verbrauch gerade mal 150 Euro.

Die Regierung plant zudem einen Heizkostenzuschuss. Der gilt aber nur für Menschen, die Wohngeld beziehen. Die Mittelschicht, die ebenfalls unter hohen Kosten leidet, guckt dann wohl in die Röhre. Die Verbraucherzentrale kritisiert zudem, dass der Zuschuss deutlich zu niedrig sei. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi fordert von der Regierung, die Mehrwertsteuer auf Energie in Höhe von 19 Prozent vorübergehend auszusetzen. Außerdem sollten Familien einen einmaligen Kinderbonus bekommen und Grundsicherungs-Empfänger zusätzlich 200 Euro ausgezahlt bekommen.

Da bleibt den meisten wohl weiter nur eins: Gucken, dass man irgendwo anders einspart. Denn dass die Verbraucherpreise bald wieder sinken werden – daran glaubt weiterhin nur eine kleine Minderheit von sechs Prozent. Die meisten rechnen mit gleichbleibenden (47 Prozent) oder sogar steigenden Preisen (46 Prozent). (ssz/eku)

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