Das Unternehmen erklärt den Fauxpas

Peinlich-Tweet bei der Bahn: Nach Todesfahrt von Hürth twittert Unternehmen über "unbefugte Personen" im Gleis

Tweet
Ein Tweet nach dem schweren Zugunglück in Köln sorgte für Verwirrung.
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Ein Zug rast in eine Gruppe von Bahn-Arbeitern – zwei Menschen sterben. Kurze Zeit später twittert die DB Regio AG, dass „unbefugte Personen auf der Strecke“ seien. Der Tweet sorgte für mächtig Verwirrung – wie konnte das passieren?

Die genaue Situation sei zum Unglücks-Zeitpunkt nicht bekannt gewesen

Nach dem schweren Zugunglück sorgte der Twitter-Account des Unternehmens für Stirnrunzeln. Eigentlich wird dort über Zugausfälle und Verspätungen informiert – doch nachdem der IC in eine Gruppe von Arbeitern fuhr, twitterte die Deutsche Bahn: „Unbefugten Personen auf der Strecke im Raum Hürth-Kalscheuren. Streckenabschnitt gesperrt. Züge warten an geeigneten Bahnhöfen. Verspätungen / Teilausfälle und kurzfristige Änderungen im Zuglauf möglich.“ Ein geschmackloser Tweet nach einem tödlichen Unglück?

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Ein Sprecher der Deutschen Bahn klärt nun auf. Es habe sich bei der Nachricht, die um 11.16 Uhr veröffentlicht wurde, um eine Erstmeldung gehandelt – die genaue Situation sei zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt gewesen. Zum Kölner Stadtanzeiger sagte er: „Wir haben mit den verantwortlichen Personen gesprochen. Diese haben uns versichert, dass zum entsprechenden Zeitpunkt keine weiteren Informationen vorgelegen haben.“

Wie genau kam es zur unpassenden Meldung`?

Unfälle, Störungen oder besondere Vorkommnisse – in der Regel gibt der Zugführer als erster die Informationen an den Fahrdienstleiter weiter. Dann landen die Informationen in der Betriebszentrale. „Dort sitzen dann Mitarbeitende aller Unternehmen, die die Zugstrecken nutzen, nicht nur der Deutschen Bahn“, erklärt der DB-Sprecher weiter. Und weil auf Unglücks-Strecke auch Regionalzüge unterwegs sind, veröffentliche die DB Regio AG die Information.

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Sprecher der Deutschen Bahn bezeichnet Ausdrucksweise als "unglücklich"

Der Tweet sei angesichts der Gesamtlage im Nachhinein natürlich „unglücklich“, so der Sprecher. Man habe daher die Situation schnellstmöglich präzisiert. In einer weiteren Meldung hieß es um 12.04 Uhr: „Aufgrund eines Notarzteinsatzes im Raum Köln-Süd ist die Strecke in beide Richtungen gesperrt.“

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Bei dem Zugunglück am späten Donnerstagvormittag war ein IC im Hürther Ortsteil Kalscheuren in eine Arbeitergruppe gerast. Die Gründe sind noch unklar. „Wie es dazu gekommen ist, ist Gegenstand der aktuellen Ermittlungen“, erklärte der DB-Sprecher. (xas)