Monatelang von Bande vergewaltigt - jetzt spricht das Opfer (12)
„Sie haben so viel in mir kaputt gemacht“

Sie will nur noch „weit weg von Wien“.
Über Monate vergewaltigen bis zu 17 Heranwachsende die Zwölfjährige, mieten dazu sogar eigens ein Hotelzimmer an. Nun erzählt das Opfer von der schrecklichen Zeit und was es sich nun am sehnlichsten wünscht.
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Wien: Heute 13-Jährige leidet schwer unter dem Missbrauch
Immer wieder haben sie sie missbraucht, unter Druck gesetzt, eingeschüchtert und bedroht. So sehr, dass sich die zwölf Jahre alte Schülerin lange Zeit nicht traut, sich jemandem anzuvertrauen. „Sie haben so viel in mir kaputtgemacht“, erzählt das Mädchen im Gespräch mit der Kronen Zeitung. Was die 17-köpfige Gruppe ihr angetan hat, kann nur als reines Martyrium bezeichnet werden. „Ich dachte, ich würde ihnen nie entkommen“, sagt die nun 13-Jährige in dem Interview.
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Sie habe große Angst, das Haus zu verlassen, denn alle Täter sind wieder auf freiem Fuß, können unbehelligt ihr Leben leben. „Das ist für meine Tochter und uns alle ein Albtraum. Wir haben Angst, dass sie ihr auflauern, sich erneut an ihr vergehen oder sie sogar töten", berichtet die Mutter des Mädchens der Zeitung. Nach dem schrecklichen Missbrauch leidet ihre Tochter an einer posttraumatischen Belastungsstörung, setzt keinen Fuß unbewacht vor die Tür.
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Mutter hat zunächst nichts von den Übergriffen mitbekommen
„Es geschah zwischen neun und 17 Uhr, wenn ich dachte, dass sie in der Schule oder mit Freundinnen im Kino ist.“ Auch dass das Kind der Schule fernbleibt, erfährt sie nicht. Lehrer melden ihre Fehlzeiten nicht. Jedoch sei ihre Tochter immer verschlossener gewesen, soll nachts allein und weinend durch die Wohnung gestreift sein. Die schulischen Leistungen nehmen ab, was ein Psychologe allerdings anfangs auf die nahende Pubertät zurückführt.
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Erst über einen Bekannten erfährt die Mutter, was ihrer Tochter Entsetzliches widerfahren ist. „Ihm gegenüber soll einer der Täter geprahlt haben, dass meine Tochter über seine Vermittlung für jeden zu haben sei.“ Die Mutter erstattet schließlich Anzeige. Der Anwalt der Familie bereitet ihre Tochter derweil auf die Vernehmung bei einem Ermittlungsrichter vor. Dadurch könne von einer Aussage im späteren Prozess abgesehen werden. Den Tatverdächtigen drohen bis zu siebeneinhalb Jahre Haft.
Für ihre Zukunft wünscht sich das Opfer „weit weg von Wien“. Am liebsten wäre die 13-Jährige „am Meer, in der Sonne – an einem einsamen Strand“, wie sie in dem Interview mit der Kronen Zeitung sagt. „Dort würde ich Sandburgen bauen, mit Türmchen und dicken Mauern drumherum.“ (xes)