Bundeskriminalamt legt Lagebericht vor Missbrauch und Kinderpornografie: Jeder dritte Täter ist minderjährig

Immer wieder erschüttern uns Fälle von Missbrauch und sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche.
Wie groß das Problem ist, zeigt ein Lagebild des Bundeskriminalamtes (BKA). 17.000 Jugendliche sind demnach 2022 Opfer sexualisierter Gewalt geworden. Unter den Opfern sind häufig auch sehr junge Kinder: In fast jedem siebten Fall sind es Kinder, die noch nicht das sechste Lebensjahr erreicht haben.
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BKA-Bericht nennt Details zu den Tätern und Tatverdächtigen

Alarmierend sind auch die Details zu den Tätern und Tatverdächtigen: In mehr als 30 Prozent der Fälle sind sie ebenfalls noch minderjährig (11,2 Prozent bbis 13 Jahre alt,20,4 Prozent zwischen 14 und 17). In mehr als der Hälfte aller Fälle kennen sich Opfer und Täter.

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Die Daten zeigen, dass in 11 Prozent der Fälle die Tatverdächtigen jünger als 13 Jahre sind. Der Anteil von Jugendlichen von 14 bis 17 Jahren beträgt 20 Prozent, in 7 Prozent der Fälle sind es Heranwachsende im Alter von 18 bis 20 Jahren.

Die Opfer sind in drei Viertel der Fälle weiblich. Vorbeziehungen zwischen Täter und Opfer gab es in mehr als der Hälfte der Fälle.

Wichtige Zahlen im Überblick

Das „Bundeslagebild Sexualdelikte zum Nachteil von Kindern und Jugendlichen“ wurde im Oktober erstmals veröffentlicht und soll künftig jährlich erscheinen.

  • Sexueller Missbrauch von Kindern: 15.520 Fälle (+0,1 %)

  • Sexueller Missbrauch von Jugendlichen: 1.135 Fälle (-1,0 %)

  • Kinderpornografische Inhalte: 42.075 Fälle (+7,4 %)

  • Jugendpornografische Inhalte: 6.746 Fälle (+32,1 %)

  • Sexuelle Ausbeutung von Minderjährigen: 459 Fälle (-18,0 %)

(uvo; mit dpa)