Omid Nouripour im RTL/ntv "Frühstart"

Grünen-Chef zum Drohnenabsturz im Schwarzen Meer: "Macht Sorgen, wenn Atommächte so aneinandergeraten"

Nouripour besorgt über Konfrontation der Atommächte Grünen-Chef im RTL Frühstart
06:59 min
Grünen-Chef im RTL Frühstart
Nouripour besorgt über Konfrontation der Atommächte

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von Thomas Berding

Ein russischer Kampfjet und eine US-Militärdrohne stoßen über dem Schwarzen Meer zusammen. Die Amerikaner machen Russland dafür verantwortlich und sprechen von einer Eskalation. Grünen-Chef Nouripour sagt im RTL-Frühstart: jetzt braucht es einen funktionierenden Draht zwischen Moskau und Washington

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Zwischen Moskau und Washington braucht es einen funktionierenden Draht

Das wollten alle Seiten bisher unbedingt vermeiden: eine militärische Konfrontation der Atommächte USA und Russland. Am Dienstag gab es sie über dem Schwarzen Meer, eine Kollision russischer Kampfjets mit einer US-Drohne. Die russische und die amerikanische Regierung beschuldigen sich gegenseitig.

Washington spricht von einer Eskalation und Grünen-Chef Omid Nouripour meint, man müsse sich Sorgen machen, wenn Atommächte so aneinandergeraten und sei es zufällig. Es brauche jetzt einen funktionierenden Draht zwischen beiden Seiten, wie das rote Telefon im Kalten Krieg, sagte Nouripour im RTL/ntv Frühstart.

„Damit Fehler, die Einzelne machen, nicht zu einer Eskalation führen. Und dafür braucht es auch den Willen des Kremls, dass es diese Drähte gibt. Es geht nicht darum, dass man in diplomatische Verhandlungen tritt, aber dass Militärs abklären können, da ist ein Fehler passiert, jetzt gehen wir wieder zurück auf die Startlinie. Das ist das was es dringend braucht.“

Nouripour verteidigt Heizwende – „müssen die Bevölkerung mitnehmen“

Bundeswirtschaftsminister Habeck hat für seine geplante Energiewende im Heizungskeller eine Menge Prügel bezogen. Das geplante Verbot von Gas- und Ölheizungen ab 2024 sei unrealistisch, nicht durchdacht und vor allem viel zu teuer. Der Einbau neuer Wärmepumpen wird die Bevölkerung in den nächsten 20 Jahren rund eine Billion Euro kosten, so das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI).

Grünen-Chef Nouripour versucht, die Bevölkerung zu beruhigen. „Es wird kein Bestand angefasst. Es ist überhaupt keine Frage, dass die Leute, die jetzt Gasheizungen haben, sie auch weiterhin betreiben können. Gilt auch für Ölheizungen. Es wird eine Übergangsphase geben, in der man auch tatsächlich umbauen kann. Und dementsprechend ist, glaube ich, das alles nicht ganz so wild, wie es zuweilen dargestellt wird.“

Für die Umrüstung auf Wärmepumpen soll es Übergangsfristen geben, aber Nouripour macht auch klar, mit dem langfristigen Betrieb von Öl- und Gasheizungen sind die Klimaziele nicht erreichbar. „Wer 2030 eine Ölheizung einbaut und die dann 30 Jahre betreibt, wird das nicht hinbekommen dann 2045 klimaneutral zu sein. Und deshalb wird das natürlich irgendwann mal auch ein Auslaufen geben dessen, so wie es bei anderen Themen ja auch der Fall ist.“

Nouripour ärgert, dass die Grünen bei der Heizwende mal wieder als Verbotspartei dastehen. Er erinnert an die von Helmut Kohl 1985 eingeführte Abgasuntersuchung für Autos. „Da kam niemand auf die Idee, dass Kohl jetzt ein Autohasser wäre. Und dementsprechend werden wir jetzt miteinander Klimaschutz betreiben. Und natürlich müssen wir die Bevölkerung mitnehmen, daran arbeiten wir.“

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