Öko-Test straft Top-Marken abNote sechs für beliebte Veggie-Nuggets! Welche Produkte im Test durchfallen

19.03.2019, Bayern, München: ILLUSTRATION: Ein Junge sitzt vor einem Teller mit Chicken Nuggets und Pommes Frites (gestellte Szene). Kleines Schnitzel mit Pommes, Fischstäbchen oder Spaghetti - für Kinder gibt es in Restaurants oft nicht nur kleinere Portionen, sondern auch nicht besonders gesunde Gerichte. Foto: Tobias Hase/dpa
Sind vegane Nuggets wirklich die gesündere Alternative?
Tobias Hase, picture alliance

Vegan = gesünder? Das scheint so generell nicht zu gelten – vor allem im Fall von panierten Nuggets. Denn die Snacks auf Pflanzenbasis fallen bei Öko-Test reihenweise mit „ungenügend“ durch, darunter auch die von namhaften Marken. Die Testsieger und -verlierer im Überblick.

Zu viele Schad- und Zusatzstoffe in Nuggets: Sieben von 17 „ungenügend“

Sieben von 17 getesteten Produkten sind „ungenügend“ – das ist die traurige Bilanz von Öko-Test. In erster Linie liegt das an umstrittenen Zusatzstoffen und der Belastung durch Schadsubstanzen. Das Magazin kritisiert den fast flächendeckenden Einsatz von Aromastoffen sowie Phosphat, das in einigen Nuggets steckt und in zu hohen Mengen der Niere schaden kann. Ein größeres Problem sind aber die sogenannten MOSH/MOSH-Analoge: Die Kohlenwasserstoffe aus Mineralöl reichern sich im menschlichen Körper an, die Folgen sind noch unklar.

Ebenso ein Dorn im Auge des Test-Teams sind – wie auch im aktuellen Test fleischhaltiger Chicken Nuggets – diverse Fettschadstoffe wie 3-MCD und Glycidol. Sie gelten als möglicherweise beziehungweise wahrscheinlich krebserregend.

Vier Veggie-Marken glänzen mit „gut“

Was auffällt: Insbesondere die Produkte namhafter Marken sowie von zwei Fastfood-Ketten wurden mit der Note Sechs abgestraft, darunter die Like Meat Like Nuggets (1,66 Euro pro 100 Gramm) und die Iglo Green Cuisine Vegane „Chicken“ Nuggets (1,12 Euro pro 100 Gramm). Beide weisen einen stark erhöhten Gehalt an Mineralölbestandteilen auf; die Nuggets von Iglo außerdem noch Glycidol sowie Chlorat, das die Schilddrüse beeinträchtigen kann. Der Hersteller hat immerhin versichert, die Ursache hierfür gefunden und behoben zu haben.

Es gibt aber auch Hersteller, mit denen Öko-Test zufrieden ist. „Gut“ sind unter anderem die Rügenwalder Mühle Vegane Mühlen Nuggets (1,82 Euro pro 100 Gramm) und die Green Legend Vegane Backteig Nuggets von Wiesenhof (1,55 Euro pro 100 Gramm). Was Geschmack, Mundgefühl und Aussehen angeht, gab es übrigens bei allen getesteten Veggie-Nuggets keine schlimmen Ausreißer nach unten. (rka)

Alle Ergebnisse finden Sie auf ökotest.de.

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Iglo und Burger King: Setzen, Sechs!

Während Iglo allerdings die Fragebögen zur Tierhaltung immerhin teilweise ausfüllte, ließ Burger King sie komplett unbeantwortet und muss sich deshalb von Öko-Test unzureichende Transparenz vorwerfen lassen – auch, weil auf der Website keine komplette Zutatenliste einsehbar ist.

Zudem stellte das Magazin in den Chicken Nuggets des Fastfood-Riesen ebenfalls einen erhöhten 3-MCPD-Gehalt fest. Darüber hinaus fand das Labor Phosphat, das in zu hohen Mengen den Nieren schaden kann. Mit 56 Prozent ist der Panade-Anteil aus Sicht von Öko-Test zu hoch, außerdem ist sie – genau wie das Fleisch - gummiartig. Insgesamt gab’s deshalb auch hier ein krachendes „Ungenügend“. (rka)

Alle Testergebnisse finden Sie auf ökotest.de.

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