Strengere Regeln bald auch in NRW?
NRW will flächendeckende 2G-Regelung prüfen

Eigentlich steht Nordrhein-Westfalen im Vergleich gar nicht so schlecht da. Pro 100.000 Einwohner wurden binnen sieben Tagen 130 Neuinfektionen gemeldet. Die bundesweite Inzidenz ist mit 213,7 viel höher. Im Impfranking der Bundesländer liegt NRW mit 74,1 Prozent immerhin auf Platz fünf.
Trotzdem steigen die Zahlen weiter, die Krankenhäuser füllen sich – am Wochenende hatte die Uniklinik Düsseldorf sogar einen Aufnahmestopp für Intensivpatienten verhängt. Ministerpräsident Hendrik Wüst kündigt nun weitere Maßnahmen an.
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Im Zweifel will NRW 2G alleine einführen
Eine „konzentrierte Wachsamkeit“ sei angesagt. „Mein Anspruch ist, dass wir vor der Lage bleiben“, sagte Wüst am Nachmittag bei einer Pressekonferenz. Dafür brauche es vier Dinge:
„Wir müssen wieder deutlich mehr testen!“ Kostenlose Tests soll es wieder mindestens für Geimpfte und Genesene geben.
„Wir müssen um jeden Ungeimpften kämpfen“. Es sei eine Pandemie der Ungeimpften, sagte Wüst. Man müsse deshalb noch mehr fürs Impfen werben. Andere Länder hätten es vorgemacht.
„Wir müssen schnell und nachhaltig boostern.“ In NRW seien heute schon über 90 Prozent der Bewohner in Pflegeheimen mit Booster-Impfung versorgt.
„Es braucht eine faire Lastenverteilung“ Es können nicht sein, dass Geimpfte die Last für Impfunwillige mittragen müssten. Schon jetzt setzten viele Veranstalter auf die 2G-Regel.
Schon für einige Karnevalsveranstaltungen in Düsseldorf und Köln gilt die 2G-Regelung. Als Mindestschutz soll jetzt die 3G+ Regelung für Karnevalsveranstaltungen im Innenraum kommen. Ein Schnelltest für Ungeimpfte soll maximal sechs Stunden gültig sein, ein PCR-Test 24 Stunden.
Man prüfe aber gerade eine flächendeckende 2G-Regel, insbesondere im Freizeitbereich.
Wüst sagte, er wünsche sich ein gemeinsames Verständnis darüber zwischen Bund und Ländern. Eine solche Verständigung sei aber keine Voraussetzung für eine 2G Regel. Im Zweifel will NRW eine solche Regel selbst forcieren.
Wüst will Runde der Ministerpräsidenten
„Am besten noch diese Woche“ sollten die Bundesländer zusammenkommen, um gemeinsam und zügig zu handeln, sagte Wüst. Dabei gehe es um Fragen, wo 2G-Regeln gelten könne, wie viele Booster-Impfungen man bis Ende des Jahres schaffen wolle und wie man mit Corona-Test zukünftig umgehen will. Das solle helfen, eine gemeinsame Linie für den Winter zu finden. Das schaffe Vertrauen, Akzeptanz und Verständnis.
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Die Corona-Situation in NRW in Zahlen
In den Krankenhäusern des Landes werden derzeit 1.675 Patientinnen und Patienten wegen einer Corona-Infektion behandelt. Wie die Landesregierung mitteilte, waren das 126 mehr als am Vortag. Die Zahl der Covid-19-Patienten, die auf den Intensivstationen lagen, stieg von 422 (Montag) auf nun 437. Davon mussten 242 Menschen beatmet werden. Landesweit gab es noch 515 freie Intensivbetten mit Beatmung.
Der Anteil der Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen liegt laut Landeszentrale für Gesundheit bei 8,18 Prozent. Vom Höchststand in der Corona-Pandemie kurz vor der Jahreswende 2020/21, als in NRW mehr als 6000 Patienten in den Krankenhäusern (davon 1165 intensivmedizinisch) wegen Covid-19 behandelt wurden, ist das Land weit entfernt. (rcl/dpa)
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