Entlastungen nach Gehalt gestaffelt

Entlastungspakete der Regierung: Was bleibt für Singles übrig?

Taschenrechner, Geldsorgen, Geld, Finanzen,
Singlehaushalte müssen genau nachrechnen. Die Entlastung fällt je nach Einkommen deutlich unterschiedlich aus.

Drei Entlastungspakete wurden bereits auf den Weg gebracht, einiges wurde schon ausgezahlt bzw. umgesetzt, manches folgt in den nächsten Wochen. Zeit, endlich Bilanz zu ziehen, welchen Effekt die Maßnahmen der Bundesregierung bislang bei Singles überhaupt erzielt haben.

Gaspreisbremse, Tankrabatt, oder die Abschaffung der EEG-Umlage sind nur ein Teil der Stellschrauben, die die Bundesregierung im Zuge der aktuellen Krise betätigt hat. Bei einer steigenden Inflationsrate und wachsenden Energiepreisen ist der Effekt für Bürger oft nicht direkt spürbar. Grund genug, nachzurechnen. Was bleibt unterm Strich für Singles?

Lese-Tipp: Entlastungspakete der Regierung: Was bleibt für eine Durchschnittsfamilie übrig?

Das haben Singles durch die Entlastungspakete 1 und 2 schon erhalten

Bei näherer Analyse der ersten beiden Entlastungspakete werden vor allem ärmere Single-Haushalte entlastet. Allerdings ist festzustellen, dass die Unterschiede zwischen den verschiedenen Einkommensklassen vergleichsweise marginal sind.

Grundlage für die Berechnung des Instituts für Wirtschaft für eine Vergleichbarkeit der Zahlen: Die Forscher berechneten die Zahlen für ein Angestellten mit Steuerklasse I, gesetzlich krankenversichert. Er oder sie benötigt 1.000 km Fahrleistung pro Monat, verbraucht pro 100 km 7 Liter Benzin, die Werbungskostenpauschale wird genutzt, der Beispiels-Single zahlt keine Kirchensteuer, ist gesetzlich krankenversichert (durchschnittlicher Zusatzbeitrag), hat durchschnittlicher Stromverbrauch und Gasverbrauch (Gas-Heizung mit aktuell 25 Cent pro kw/h); die Wohnungsgröße (und damit der Gasverbrauch) steigt mit Bruttoeinkommen.

Nur zwei der fünf in der Tabelle aufgeführten Entlastungsmaßnahmen der beiden ersten Pakete werden ungleich unter den Einkommensklassen ausgezahlt. So entstehen durch die Erhöhung der Werbungskostenpauschale sowie der Energiepreispauschale Abweichungen.

Lese-Tipp: 9-Euro-Ticket, Energiepauschale und Tankrabatt: So hat der Bundesrat abgestimmt!

25.00045.00060.00075.000
Erhöhung Grundfreibetrag von 9.984 auf 10.347 Euro69696969
Erhöhung der Werbungskostenpauschale auf 1.200 Euro52657684
Energiepreispauschale (einmalig)222202186174
Tankrabatt (3 Monate)25252525
Abschaffung der EEG-Umlage (6 Monate)34343434
Entlastungspakete 1 und 2 gesamt:402395390386

Sie sind gefragt: Was halten Sie vom dritten Entlastungspaket?

Die Ergebnisse der Umfrage sind nicht repräsentativ.

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Das bringt das Entlastungspaket 3 noch

Ein Geringverdiener, zu denen ein Single-Haushalt mit einem jährlichen Bruttoeinkommen von bis zu 25.000 Euro zählt, hat deutlich weniger vom dritten Entlastungspaket als besserverdienende Singles. So ist die Entlastungssumme des letzten Paketes für alle Verdienstklassen deutlich höher - allerdings erhält ein Single mit einem Bruttohaushaltseinkommen von 25.000 Euro lediglich 1.108 Euro, während an die nächsthöhere Einkommensklasse (Bruttohaushaltseinkommen von 45.000 Euro) 1.472 Euro ausgezahlt werden. Die Spitzenverdiener unter den Singles (Bruttohaushaltseinkommen von 75.000 Euro) profitieren am meisten. Hier kommen rechnerisch sogar 2.303 Euro zusammen.

Lese-Tipp: Wer gilt in Deutschland als Geringverdiener?

25.00045.00060.00075.000
Ausgleich kalte Progression zum 01.01.2023 (Annahme 8,8 Prozent)185336512741
steuerfreie Rentenbeiträge69163251351
Strompreisbremse140140140140
Gaspreisbremse7148339521.071
Gesamt: 1.1081.4721.8552.303

Fazit: Geringverdiener werden prozentual mehr entlastet als Gutverdiener

Diesen Effekt haben alle drei Entlastungspakete für Singles:

  • Singles mit einem Jahreseinkommen von 25.000 Euro werden nach der Berechnung aller drei Pakete mit 1.510 Euro entlastet. Das entspricht circa sechs Prozent des Bruttoeinkommens.

  • Alleinwohnende, die mit einem Bruttohaushaltseinkommen von 45.000 Euro planen dürfen, werden mit 1.867 Euro (4,1 Prozent des Einkommens) entlastet.

  • Bei 60.000 Euro sind es 2.245 Euro. Das entspricht einem Wert von 3,7 Prozent.

  • Bei einem Jahreseinkommen von 75.000 Euro sind es insgesamt 2.689 Euro (3,6 Prozent des Einkommens)

Im Grundsatz keine Unterscheide, im Detail allerdings schon

Die Entlastungspakete der Regierung sind ein komplexes System und sollte sich die Lage rund um den Krieg und die Inflation nicht verbessern, dürfte bald vielleicht noch mehr Unterstützung erforderlich sein. (rdr)

Lese-Tipp: Gaspreiskommission: Entlastungen sollen versteuert werden - Prämien für Einsparungen

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