Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen im RTL/ntv "Frühstart"

„Die Welle wird verlängert“

von Andreas Kock

Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen verteidigt tapfer, was ihm eigentlich nicht schmeckt: das Auslaufen bundeseinheitlicher Corona-Regeln, allen voran die Maskenpflicht. Denn es gibt Handlungsspielraum, nur müssten jetzt die Bundesländer selbst aktiv werden. Gleichwohl bekümmert ihn das Ende der Masken-Pflicht. Er rechnet wieder mit mehr Infektionen, die aktuelle Pandemiewelle werde dadurch verlängert.
+++ Alle aktuellen Informationen zum Coronavirus finden Sie in unserem Live-Ticker auf RTL.de +++

„Nicht meckern, sondern machen“

Der gesundheitspolitische Sprecher der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Janosch Dahmen, räumt angesichts des Auslaufens bundesweiter Corona-Maßnahmen ein, sich strengere Instrumente gewünscht zu haben. „Aber dafür gab es keine parlamentarische Mehrheit, die es gebraucht hätte, dies durchzusetzen“, so Dahmen in der Sendung „Frühstart“ von RTL/ntv.

Zugleich verteidigte er die neue Regelung, die „die Verantwortung für derartige Maßnahmen stärker auf die Länder überträgt.“ Diese müssten nun handeln. „Wie Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern zeigen, sind auch Beschlüsse auf Landesebene möglich.“ Dort müssten auch nach dem kommenden Wochenende weiter Masken im Innenraum getragen werden. Hamburg und zuvor Mecklenburg-Vorpommern hatten sich zu Corona-Hotspots erklärt.

Dahmen nannte Hamburg ein Vorbild und „Bayern das Gegenteil davon.“ Der Grünen-Politiker weiter: „Insofern wäre es richtig, dass die Länder jetzt nicht meckern, sondern machen und entsprechende Regelungen auch über Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern hinaus entsprechend beschließen.“ Wenigsten Masken sollten weiter in Innenräumen getragen werden.

Angefachtes Infektionsgeschehen

Gleichwohl hat der Wegfall der bundesweiten Maskenpflicht einen hohen Preis. Dahmen rechnet ab dem kommenden Wochenende mit einer stärkeren Ausbreitung des Corona-Virus. Zudem stünden die Osterferien vor der Tür. „Auch da wird mit Mobilität das Infektionsgeschehen noch mal weiter angefacht.“ In Kombination mit dem verminderten Schutz durch Masken könne das bedeuten, „dass wir damit diese Welle noch mal etwas verlängern, etwas mehr verschleppen.“ Das sei ärgerlich. Dahmen rechnet mit mehr Krankenhauseinweisungen und vermehrte Sterbefälle. „Der Preis ist also auch bei einer milderen Variante nach wie vor viel zu hoch“, so der Fachpolitiker.

Lese-Tipp:Lauterbach plant kürzere Quarantäne

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Corona-Virus - Alles, was Sie jetzt wissen müssen

Playlist 50 Videos