25-Jähriger tötete Kinder mit Beil
Nach Bluttat in Blumenau: Getötete Kindergartenkinder beerdigt

Der Schock in Brasilien sitzt noch immer tief. Vier Kinder haben auf grausame Art ihr Leben verloren, weitere sind verletzt. Am Mittwochmorgen (5. April) stürmte ein 25-jähriger Mann einen Kindergarten und attackierte die wehrlosen Kinder mit einem Beil. Nun sind die getöteten Kinder beerdigt worden – auf den Friedhöfen der südbrasilianischen Stadt Blumenau flossen Tränen der Trauer.
Vier Kinder tot - ganz Brasilien in Trauer
Die Trauer und Fassungslosigkeit sind immer noch groß. Familie, Freunde und Bewohner haben in Blumenau von den getöteten Kindergarten-Kindern Abschied genommen. Drei Jungen im Alter von vier bis fünf Jahren und eine Siebenjährige verloren bei der Attacke ihr Leben. An der Krippe wurden Kerzen, Stofftiere und Blumen abgelegt. Zuvor hatten die Angehörigen in einer Kapelle im Stadt-Zentrum die Totenwache abgehalten.
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Die Stadt Blumenau rief 30 Tage Trauer aus. Der Unterricht an den öffentlichen Schulen wurde abgesagt. Erst am Montag (10. April) soll der Unterricht unter verstärkten Sicherheitsvorkehrungen wieder aufgenommen werden. Außerdem wurden finanzielle Mittel für eine Ausweitung des Polizeischutz in den Schulen angekündigt.
Im Video: Schock in Brasilien! Mann tötet Kindergartenkinder mit Beil
Täter bereits mehrmals auffällig gewesen
Der 25 Jahre alte Angreifer war in eine private Kinderkrippe eingedrungen – und schlug mit einem Beil gnadenlos auf die wehrlosen Kinder ein. Eine Erzieherin habe noch verzweifelt versucht, die Kinder auf den Toiletten in Sicherheit zu bringen.
Nach dem grausamen Überfall stellte sich der Angreifer selbst der Polizei – er wurde sofort festgenommen. Die Justiz ordnete am Donnerstag Untersuchungshaft an. Sein Motiv ist weiterhin unklar. Besonders problematisch: Der 25-Jährige war bereits mehrmals auffällig geworden. Unter anderem, weil er seinen Stiefvater niedergestochen hatte. Die Behörden ermitteln nun zu den Hintergründen der Tat. (dpa/xas)
Blumenau rief 30 Tage Trauer aus. Der Unterricht im öffentlichen Bildungsnetz wurde abgesagt und sollte am Montag unter verstärkten Sicherheitsvorkehrungen wieder aufgenommen werden. Die brasilianische Regierung kündigte die Freigabe finanzieller Mittel für die Ausweitung der polizeilichen Schulpatrouillen in ganz Brasilien an. Eine Arbeitsgruppe zur Vermeidung und Bekämpfung von Gewalt an Schulen tagte im Bildungsministerium am Donnerstag erstmals.
Rund zehn Tage zuvor war bei einem Messerangriff an einer Schule in der brasilianischen Metropole São Paulo eine Lehrerin gestorben, weitere Opfer wurden verletzt. Ein 13-Jähriger wurde festgenommen.
Verglichen mit anderen Ländern sind derartige Attacken im größten Staat Lateinamerikas eher selten. Brasilien gehört zu den Ländern mit den meisten Gewaltverbrechen, aber die überwiegende Zahl davon geht auf organisiertes Verbrechen, Kleinkriminelle und Polizeigewalt zurück.