Trockner abgebrannt
Mutter rettet Sohn (2) aus Flammeninferno - 40 Prozent des Körpers verbrannt

Der kleine Elijah kämpft um sein Leben. Der Zweijährige hat einen furchtbaren Brand nur knapp überlebt. Jetzt liegt er im künstlichen Koma. Der Auslöser für den Brand war ein gewöhnlicher Haushaltsgegenstand. „Es ist ein Wunder, dass er überlebt hat“, erzählt Elijahs Schwester, Alyiha Whitton.
Elijah brannte noch, als Mutter ihn aus dem Inferno zog
Der Brand brach in der Waschküche des Hauses in Melbourne, Australien aus – der Trockner geriet in Brand. Die Familie beschrieb später, dass es zu einer Explosion gekommen sein soll. Der Zweijährige war in den Flammen gefangen!
Doch die Mutter, voller Angst um den Kleinen, rannte zu ihrem Sohn: „Meine Mutter rannte durch die Flammen und zog ihn aus dem Feuer“, erzählt Alyihia dem Fernsehsender „10 News First“. „Elijah brannte noch. Sein linkes Bein stand noch in Flammen.“
Über 40 Prozent des Körpers verbrannt
Das Kleinkind wurde mit einem Rettungshubschrauber sofort in ein Krankenhaus geflogen. Dort mussten seine schweren Verbrennungen sofort behandelt werden. Über 40 Prozent seines kleinen Körpers waren verbrannt. Zum Vergleich: Im Allgemeinen gelten bei Kleinkindern schon fünf bis zehn Prozent verbrannter Körperoberfläche als lebensgefährlich.
Familie hofft auf das Beste
Aufgrund der Brandverletzung hat der kleine Junge einen großen Teil seiner roten Blutkörperchen verloren. Das führt dazu, dass sich Infektionen in den Wunden und im Körper des Jungen gut ausbreiten können – eine lebensgefährliche Situation. Die Ärzte versetzten Elijah in ein künstliches Koma. Vollständig umhüllt von Bandagen, angeschlossen an diverse Instrumente und Schläuche, liegt er aktuell in einem Krankenhaus in Melbourne. Er hat bereits mehrere Operationen hinter sich – und so wird es auch weitergehen.
Alyiha kommt jeden Tag vorbei: „Das Wichtigste ist, dass wir ihn durch diesen Prozess begleiten – und auf das Beste hoffen.“
Schnelles Handeln angesagt

Verbrennt sich ein Kind, ist schnelles Handeln angesagt, weiß Adelheid Gottwald, stellvertretende Vorsitzende des Vereins „Paulinchen – Initiative für brandverletzte Kinder“. Der Verein klärt über Risiken im Alltag für Kinder auf und berät Familien von Kindern, die durch Verbrennungen verletzt wurden. Pro Jahr beantwortet der Verein rund 5.000 Anfragen und vermittelt Betroffene an Spezialklinken, Psychologen und Therapeuten.
Der Fall Elijah sei schon besonders hart, sagt sie im Gespräch. Die meisten Brandverletzungen bei Kindern unter fünf Jahre geschehen nicht durch Hausbrände, sondern durch Verbrühungen. „Eine Tasse Tee, Kaffee, heiße Fette oder Öle“ seien die großen Gefahrenquellen. Dabei reicht schon eine vermeintlich geringe Menge: „Eine Tasse Tee oder Kaffee reicht, um die Haut eines Säuglings oder Kleinkindes zu 30 Prozent zu verbrennen“, erklärt die Expertin. Damit drohe schon Lebensgefahr.
Kind nicht unter die kalte Dusche stellen
Es sei daher essentiell wichtig, dass Eltern, deren Kinder sich verbrühen, sofort den Notarzt rufen. Handwarmes Wasser verspreche etwas Schmerzlinderung. „Man sollte aber kein kaltes Wasser nehmen und auf keine Fall das Kind unter die kalte Dusche stellen.“
Dann drohe zusätzlich zur Verbrennung auch noch eine Unterkühlung. Auf den Notarzt solle man besser nicht verzichten, wenn sich das Kind nicht nur die Fingerkuppe verbrannt habe: „Besser einmal zu viel als einmal zu wenig“, rät Gottwald.
Mit dem Rettungshubschrauber in Spezialklinik
Kinder mit derartigen Verletzungen müssen oft in eine Spezialklinik. Dafür gibt es in Hamburg bei der Berufsfeuerwehr sogar eine besondere Telefonnummer. Entscheidet der Notarzt, dass eine Aufnahme in eine Klinik notwendig ist, ruft er dort an und lässt sich das nächste freie Bett nennen. Dort werden die Kinder dann oft mit dem Rettungshubschrauber hingeflogen.
Bei Elijah hat Gottwald Hoffnung: „In Australien gibt es sehr gute Spezialkliniken für brandverletzte Kinder. Und wenn er in einer solchen Klinik ist, dann stehen seine Chancen gut.“
Sechs Monate im Krankenhaus
Doch noch ist Elijah nicht über den Berg. Nach wie vor ist Elijahs Zustand kritisch. Selbst, wenn alles gut läuft, muss er noch mindestens sechs Monate im Krankenhaus bleiben. Seine Schwester hat mittlerweile eine Go-Fund-Me-Kampagne ins Leben gerufen, damit die Rechnungen bezahlt werden können. Denn zusätzlich zum Überleben kommt auch noch eine dringend notwendige physische und psychische Rehabilitation.