Er erstach Kerstin G. (56) in ihrem Bett

Würmsee-Mörder Robert E. (55) verurteilt

Der in erster Instanz verurteilte Robert E. bespricht sich mit seinem Verteidiger.
Der in erster Instanz verurteilte Robert E. mit seinem Verteidiger.
RTL Nord
von Marian Rösner, Florent Gallet und Rafael Hein

Mit einem Messer soll der Mörder Kerstin G. heimtückisch erstochen haben.
Am Montag fällt das Landgericht Hannover schließlich das Urteil: Robert E. wandert lebenslänglich hinter Gitter. Aber von der Leiche gibt es noch immer keine Spur.

Eingewickelt in einem Bettlaken soll er die Leiche nach draußen geschleift haben

Regungslos sitzt Robert E. im Gerichtssaal und starrt zu Boden, als das Gericht am Montag (11. September 2023) das Urteil verkündet: Lebenslange Haft wegen Mordes und besonders schweren Raubs. Zusätzlich stellt die Gerichtskammer die besondere Schwere der Schuld fest.“Das heißt eine Entlassung auf Bewährung nach 15 Jahren ist der Sache nach ausgeschlossen“, erklärt Gerichtssprecher Sebastian Andersky im Gespräch mit RTL Nord. Die Verteidigung hat bis zuletzt auf Freispruch plädiert.

Das Gericht ist überzeugt, dass der 55-Jährige die wehrlose Kerstin G. in der Nacht zum 11. September 2022 heimtückisch in ihrem Bett überraschte und erstach. Sein Motiv: Reine Machtausübung, um sein Selbstwertgefühl zu erhöhen, so das Gericht. Die Niedersächsin sei noch im Bett an den Stichwunden gestorben. Robert E. habe sie dann in ein Bettlaken eingewickelt und nach draußen geschleift. Zwar gibt es noch immer keine Spur von der Leiche, aber für das Gericht ist die Beweislage eindeutig: Denn neben zahlreichen anderen Hinweisen, fanden die Ermittler die DNA des Mannes an einer Sturmhaube neben dem Bett des Opfers.

Dass Kerstin G. womöglich noch lebt, schließt das Gericht aus. „Es gibt keine Anhaltspunkte für einen Suizid oder ein freiwilliges Verschwinden der Frau G.“, sagt Gerichtssprecher Sebastian Andersky. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

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Die Geschwister von Kerstin G. entdecken das Schlafzimmer voller Blut

Robert E. (li.) soll Kerstin Simone G. (re.) aus Burgwedel mit mehreren Messerstichen umgebracht haben.
Robert E. (li.) soll Kerstin Simone G. (re.) aus Burgwedel mit mehreren Messerstichen umgebracht haben.
Polizei Hannover

Kerstin Simone G. lebte alleine in einem abgelegenen Bungalow am Würmsee bei Hannover. Als sie ab dem 11. September 2022 nicht mehr auf Anrufe und Nachrichten reagiert, suchen ihre Geschwister sie in ihrem Zuhause – und stoßen auf einen Horror-Anblick: Blutspritzer benetzen die Wände des Schlafzimmers, das Wasserbett der 56-Jährigen ist aufgeschlitzt. Kerstin G. ist verschwunden, die Polizei sucht sie tagelang, setzt sogar Taucher zur Suche im Würmsee ein. Durch DNA am Tatort stößt die Polizei auf die Spur von Robert E. Der 55-Jährige war zu dem Zeitpunkt schon in Schweden, raste jedoch in eine Blitzerfalle und konnte so geschnappt werden.

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Der mutmaßliche Mörder versucht sich nach seiner Festnahme umzubringen

Bei Prozessbeginn im Mai versucht der Angeklagte sich in der Zelle das Leben zu nehmen. In den Gerichtsverhandlungen bleibt Robert E. bis zuletzt stumm. Für die Schwester des Mordopfers eine Qual: Sie will wissen, wo die sterblichen Überreste ihrer Schwester liegen.

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Im Video: 10 Jahre Jugendhaft für Wunstorf-Mörder

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