Opfer-Vater zu RTL: "Das Messer hat zum Glück nicht das Herz getroffen“

Jugendliche (17) niedergestochen - einer wird lebensgefährlich verletzt

Knife crime figures. PICTURE POSED BY MODEL File photo dated 25/4/09 of a man in a hoodie holding a knife. The number of young offenders cautioned or sentenced after being caught with knives has hit the highest level for nearly eight years. Issue date: Thursday September 14, 2017. See PA story CRIME Knife. Photo credit should read: Katie Collins/PA Wire URN:32814502 |
Anmerkung der Redaktion: Symbolfoto aus dem Archiv, es zeigt weder den Täter von Mönchengladbach noch seine Waffe.
Dok5, picture alliance / empics, Katie Collins
von Valerio Magno und Ulrich Vonstein

Gewaltverbrechen unter Jugendlichen in Mönchengladbach: Zwei 17-Jährige werden schwer verletzt, einer sogar lebensgefährlich. Die drei Täter sind auf der Flucht. RTL hat mit dem Vater eines Opfers gesprochen.

Mönchengladbach: 17-Jähriger nach Messerangriff kurzzeitig in Lebensgefahr

Polizei und Staatsanwaltschaft betrachten die Tat als versuchtes Tötungsdelikt. Den Ermittlungen zufolge sollen die beiden 17-Jährigen am Mittwoch mit drei anderen Jugendlichen in Streit geraten sein. Am Donnerstag eskaliert die Situation. Zunächst bleibt es bei verbalen Streitereien, dann wird es brutal. Einer der Jugendlichen soll auf die 17-Jährigen eingestochen haben, einer seiner beiden Begleiter habe sie mit Pfefferspray besprüht. Der Dritte habe nichts getan.

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Beide Opfer kamen ins Krankenhaus. Nach der Behandlung ist der Zustand des zunächst in Lebensgefahr schwebenden Opfers inzwischen stabil, so die Ermittler.

Vater: „Zum Glück hat unser Sohn überlebt"

Der Vater eines der Jugendlichen ist erschüttert über die Tat. „Als mein Sohn seinem Freund helfen wollte, hat ein Täter meinem Sohn sofort ein Messer in die Brust gerammt. Dann haben die Täter mit Pfefferspray gesprüht und sind auf den Freund meines Sohnes losgegangen. Mit demselben Messer, das sie meinem Sohn zuvor in die Brust gestochen haben“, beschreibt er.

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Für die Eskalation hat er keine Erklärung. „Der Kumpel von meinem Sohn ist ganz schmal und kann keiner Fliege etwas zuleide tun“, sagt er. Sein Sohn habe starke Schmerzen gehabt, als er das Messer in die Brust bekam, führt er aus. „Zum Glück hat unser Sohn überlebt. Das Messer hat zum Glück nicht das Herz getroffen.“

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Opfer hat Angst, dass ihm die Täter erneut auflauern

Der 17-Jährige leide auch mental stark unter den Folgen des Angriffs, so sein Vater. „Mein Sohn hat sich sehr in sich zurückgezogen. Ich merke, dass ihn der Angriff psychisch schwer getroffen hat. Er wird lange Zeit brauchen, um dieses schlimme Ereignis zu verarbeiten“. Er habe „große Angst, dass die Täter ihm erneut auflauern könnten“.

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Er selbst könne seit der Attacke auf sein Kind nicht mehr richtig schlafen, finde keine Ruhe. Das belaste ihn massiv. „Dieses Gefühl zu sehen, wie der eigene Sohn fast getötet wurde, kann man nicht in Worte fassen“, sagt er betroffen. Vater und Sohn wünschten sich jetzt, „dass der junge Mann, der das gemacht hat, sich bei der Polizei stellt“, sagt er weiter. Er solle „Verantwortung übernehmen für das, was er getan hat“. (mit dpa)

Polizei bittet um Hinweise

Die tatverdächtigen Jugendlichen werden von Zeugen wie folgt beschrieben:

  • 15-18 Jahre alt

  • arabisch / südländisches Erscheinungsbild mit einem dunklen Teint.

  • Ein Jugendlicher ist schlank, circa 1,80 Meter groß und hat dunkle Haare. Er trug zur Tatzeit ein schwarzes T-Shirt mit Streifen, eine Jeans und schwarze Sneaker.

  • Der andere ist circa 1,85 Meter groß und hat ebenfalls schwarze Haare. Er trug eine Jeans und eine graue Kapuzenjacke mit Bändern an der Kapuze. Die Kapuze hatte er zudem aufgezogen und trug vermutlich eine schwarze Cap darunter.

Zeugen oder andere Menschen, die Angaben zu den Jugendlichen machen können,werden sich bei der Mordkommission der Polizei Mönchengladbach unter 02161-290 oder jeder anderen Polizeidienststelle zu melden.