Polizei fahndet nach Messerangreifer von Rostock

Falscher Paketbote will erneut zuschlagen – Frau reagiert geistesgegenwärtig

Fahndung Rostock Messer
Die Ermittler sichern nach den Messerangriffen in Rostock Spuren.
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Ihr Misstrauen hat eine Frau in Rostock (Mecklenburg-Vorpommern) womöglich vor einer brutalen Messerattacke bewahrt. Nach RTL-Informationen wollte der Unbekannte, der am Sonntag als Paketbote verkleidet zwei Menschen niedergestochen hatte, am Montagmorgen erneut zuschlagen.

Paketbote klingelte an Tür – Frau wurde misstrauisch

Die Frau (31) schöpfte Verdacht, als ein vermeintlicher Bote an ihrer Tür klingelte. Statt ihm zu öffnen, rief die Rostockerin die Polizei. Sie blieb unverletzt.

Der Täter ist noch immer auf der Flucht, eine Großfahndung nach ihm verlief bislang erfolglos. Die Polizei sucht unter anderem mit Hubschraubern und Spürhunden nach ihm und hofft auf die Unterstützung von Zeugen.

Zwei Senioren in Rostock mit Messer verletzt

Der Angreifer hatte am Sonntag zwei Senioren kurz nacheinander schwer verletzt. Zunächst stand er laut Polizei um 14:45 Uhr mit einem Paket vor dem Haus einer 66-Jährigen im Stadtteil-Evershagen im Westen Rostocks. Er drohte der Frau mit seinem Messer und drang in ihre Wohnung ein. Bei einer Auseinandersetzung erlitt die Seniorin den Angaben zufolge Schnittwunden am Hals und wurde im Gesicht verletzt. Wie RTL erfuhr, wurden ihr auch Zähne ausgeschlagen.

Anschließend nahm der Unbekannte die Handtasche der 66-Jährigen mit und floh. Die Tasche wurde wenig später gefunden; es fehlte mindestens eine EC-Karte. Die Frau kam ins Krankenhaus, wurde aber später wieder entlassen. In Ihrer Wohnung fand die Polizei Blutspuren und ein Messer. Außerdem stellten die Beamten ein Paket sicher, das der Angreifer vermutlich für seine Tarnung als Bote genutzt hatte.

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Messerattacke in Rostock: Falscher Paketbote stahl EC-Karten

Polizisten haben das Paket, das der Angreifer dabei hatte, in eine Plastikhülle getan und nach draußen gebracht. Ein Polizeihund soll die Witterung aufnehmen.
Polizisten haben ein Paket, das der Angreifer zurückgelassen hatte, in eine Plastikhülle gesteckt. Ein Polizeihund soll die Witterung aufnehmen.
Stefan Tretropp, Nonstop News

Gegen 15:35 Uhr fand die Polizei im Treppenhaus eines Mehrfamilienhauses einen 82 Jahre alten Mann, der ebenfalls überfallen worden war. Der Angreifer hatte ihn am Ohr verletzt und seine EC-Karte gestohlen. Der 82-Jährige wohnt nur wenige Straßen vom ersten Tatort entfernt. Er kam ins Krankenhaus und ist inzwischen wieder entlassen worden. Seine Frau erlitt einen Schock.

Bei keinem der Opfer bestand laut Polizei Lebensgefahr. Nach den Überfällen habe jemand versucht, mit beiden gestohlenen EC-Karten Geld abzuheben. Die Polizei geht davon aus, dass die Angriffe auf das Konto desselben Täters gehen.

Polizei hofft auf Zeugen – so wird der Tatverdächtige beschrieben:

Blut im Hausflur - der brutale Angreifer zückte ein Messer und verletzte die Frau schwer am Hals. Sie wollte gerade etwas aus dem Briefkasten holen, als der Täter zuschlug. Der Unbekannte soll als Paketbote verkleidet gewesen sein.
Die Ermittler endeckten Blutspuren in der Wohnung der überfallenen Frau.
Stefan Tretropp, Nonstop News
  • circa 25 Jahre alter Mann

  • dunkle Haare, links gescheitelt

  • 1,70 bis 1,80 Meter groß

  • bekleidet mit dunkler Jacke mit Kapuze und blauer Jeans

  • trägt einen schwarzen Rucksack mit drei markanten weißen Streifen einer bekannten Sportmarke und weiße Schuhe mit drei schwarzen Streifen derselben Marke

  • spricht gebrochen Deutsch

Hinweise an den Kriminaldauerdienst Rostock (Tel.: 0381 / 49 16 16 16), die Internetwache der Polizei (www.polizei.mvnet.de) oder jede andere Polizeidienststelle.