"Er wollte sie markieren"

Mann zwingt Freundin, seinen Namen ins Gesicht zu tätowieren

ARCHIV - Ein Tätowierer sticht am 14.06.2013 auf der "Tattoo & Piercing Convention" in Dortmund (Nordrhein-Westfalen) ein Tattoo. Tattoos am Hals, an den Händen und im Gesicht sind für rheinland-pfälzische Polizisten schon seit langem tabu. Foto: Marius Becker/dpa (zu dpa "Tattoo-Regeln gelten für rheinland-pfälzische Polizei seit langem" vom 27.10.2013) +++(c) dpa - Bildfunk+++
Symbolfoto: Tätowierer.
dpa, Marius Becker

Sie lernten sich im Jahr 2019 wohl über Facebook kennen. „Es war Liebe auf den ersten Blick“, so die Italienerin vor Gericht. Das Pärchen zog daraufhin sofort zusammen. Die Verliebten lebten in einer Wohnung in Rom. Doch was so fabelhaft begann, soll sich schon nach wenigen Tagen als wahr gewordener Albtraum für Gabriella (*Name von der Redaktion geändert) entpuppt haben. Andrea L. soll ihr gegenüber extrem besitzergreifend und gewalttätig geworden sein. Und habe ihr dann wohl gedroht sie umzubringen, wenn sie sich nicht seinen Namen ins Gesicht tätowieren lassen würde.

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Wie das italienische Nachrichtenportal „La Repubblica“ berichtet, habe Andrea L. seine Freundin vermutlich „markieren“ wollen. Damit alle sehen würden, dass sie ihm gehöre, heißt es. Am 09. Dezember 2019 habe er Gabriella wohl gezwungen, sich seinen Namen ins Gesicht tätowieren zu lassen.

Und dazu sei es auch tatsächlich gekommen. Über ihrer rechten Augenbraue wurde schließlich der Name „Andrea“ tätowiert. Doch das war dem 41-Jährigen wohl noch nicht genug. Am nächsten Tag soll er wohl wieder mit seiner Freundin ins Tattoo-Studio gegangen sein und habe noch „Ti amo“, zu Deutsch „Ich liebe dich“ über seinem Namen hinzufügen lassen.

Außerdem soll er entschieden haben, den Satz „Odio tutti“, zu Deutsch „Ich hasse alle“ auf den linken Unterkiefer zu verewigen, sowie einen Tropfen und drei Punkte auf dem rechten Wangenknochen – und auf dem linken Wangenknochen ein Kreuz.

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Rom: Andrea L. von Richter zu Gefängnisstrafe verurteilt

Nach dem Tattoo-Termin soll das Pärchen in eine Bar in Rom gegangen sein, wo er Gabriella an den Haaren gezogen und mit dem Gesicht gegen ein Geländer geschlagen haben soll. Zeugen sollen die Polizei alarmiert haben. Als die Beamten eintrafen, soll Andrea L. seiner Freundin gegenüber, laut Bericht, Morddrohungen ausgesprochen haben.

Der 41-Jährige wurde von den Polizisten in Gewahrsam genommen, die junge Frau verhört. Jetzt, drei Jahre später, hat ein Gericht den Mann verurteilt. Der Richter soll bei der Verkündung des Urteils betont haben, dass Gabriella dramatischerweise für immer entstellt sei. Andrea L. müsse für seine schlimme Tat büßen und wurde schließlich zu sechs Jahren und acht Monaten Knast verurteilt. (mca)