Weihnachten im Lockdown?Lindner: Mehr Tempo beim Impfen und Boostern

von Thomas Berding
Angesichts des sprunghaften Infektionsgeschehens macht sich FDP-Chef Christian Lindner für ein früheres Boostern stark. Im Interview mit RTL/ntv zeigte er sich auch offen für eine Impfpflicht in Altenheimen und für eine Ausweitung der 2G-Plus-Regelung. Mehr dazu im Video.
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FDP will alte Corona-Positionen überdenken

„Jede Woche, die wir zusätzlich gewinnen und unter die sechs Monate kommen, ist potentiell mehr Sicherheit und Freiheit“, sagt Lindner zur Diskussion über eine schnellere dritte Corona-Impfung. Angesichts neuer Rekordinzidenzen überprüft die FDP gerade ihre bisherigen Positionen. Die Freidemokraten waren bisher eher zurückhaltend was strengere Corona-Maßnahmen betrifft.

Eine allgemeine Impfpflicht lehnt der FDP-Chef nach wie vor ab, „aber in ganz eng begrenzten Bereichen, also in Alten- und Pflegeheimen ist über eine Impfpflicht nachzudenken, das muss diskutiert und geprüft werden. Das machen wir jetzt sehr kurzfristig.“ Lindner begrüßt auch die aktuellen Länderbeschlüsse zur 2G-Plus-Regelung, das heißt geimpft, genesen plus negativ getestet. „Ich glaube nicht, dass das überall nötig ist, aber in der Tendenz geht es da hin. Das ist eine verhältnismäßige Balance, noch gesellschaftliches Leben zu erhalten und soziale Schäden zu reduzieren, aber auf der anderen Seite eine Überlastung des Gesundheitswesens zu verhindern.“

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Lindner: Finanzminister der Bundesrepublik Deutschland, nicht der FDP

Die FDP wird in der Ampel-Regierung nicht eins zu eins ihr Programm umsetzen, auch nicht in der Finanzpolitik, sagte Christian Lindner auf dem Wirtschaftsgipfel der Süddeutschen Zeitung.

„Ein Finanzminister Lindner wäre kein Finanzminister der FDP, sondern der Bundesrepublik Deutschland, damit keine falschen Erwartungen entstehen.“ Der Eindruck, dass die Grünen nur Geld ausgeben wollen und die FDP die Kasse zuhalten möchte, stimme so nicht, sagte Lindner, der schon als künftiger Finanzminister der Ampel-Regierung gehandelt wird.

Auch die FDP sehe Investitionsbedarf bei der Digitalisierung des Staates und der Modernisierung des Bildungssystems. Auf die Frage, was das wichtigste wirtschaftspolitische Projekt dieser Regierung sei, sagte der FDP-Chef: „Der Wandel zu einer digitalisierten und kohlenstofffreien Industrienation.“ Das klingt schon sehr gelb und grünangehaucht. Lindner verriet dann auch, dass er im Laufe der Koalitionsverhandlungen kein einziges Mal den Eindruck hatte, dass diese scheitern könnten.

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