Offenbar wurde Ammonium-Nitrat gelagert
Libanon: Dutzende Tote und tausende Verletzte nach Explosionen in Beirut
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Explosionen in Beirut fordern mindestens 50 Tote und tausende Verletzte
In der libanesischen Hauptstadt Beirut ist es am Dienstag zu einer schweren Explosion gekommen. Über der Stadt stieg eine große Rauchwolke auf, die Erde bebte, durch die Wucht der Explosion sind massenhaft Gebäude zerstört worden, Menschen und Autos wurden unter Schutt begraben. Dabei sind mindestens 50 Menschen getötet und tausende verletzt worden. Das sagte Gesundheitsminister Hassan Hamad zu Reportern vor einem Krankenhaus. Bürger werden dazu aufgerufen, Blut zu spenden. Am Abend erklärte der Innenminister Mohammed Fehmi, dass im Hafen Ammonium Nitrat gelagert wurde. Dabei handelt es sich um eine Chemikalie, die zur Herstellung von Düngemitteln, aber auch Sprengstoff verwendet wird. Die unfassbaren Bilder aus Beirut sehen Sie im Video.
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Hafen von Beirut: Chemikalien wurden dort jahrelang gelagert
Im Internet kursierten Fotos von zerstörten Fenstern an Wohnhäusern und Trümmern auf den Straßen. Dutzende Autos wurden beschädigt. Ein Polizist sagte, die Schäden erstreckten sich kilometerweit. Kurz nach der Explosion fielen Telefon und Internet in der Stadt aus. Große Teile des Hafens, der wenige Kilometer von der Innenstadt Beiruts entfernt liegt, wurden durch die Explosion zerstört.
Die Hintergründe blieben zunächst unklar. Die staatliche Nachrichtenagentur NNA berichtete, am Hafen sei in einem Lagerhaus in der Nähe mehrerer Getreidespeicher Feuer ausgebrochen. Innenminister Mohammed Fahmi sagte, nach vorläufigen Informationen sei ein hochexplosives Material – Ammonium Nitrat – detoniert, das seit Jahren am Hafen gelagert wurde.
Ex-Präsident Libanons an der Stelle 2005 getötet worden
Hinweise auf einen Anschlag oder einen politischen Hintergrund gab es zunächst nicht. Wenige Kilometer vom Ort der Explosion entfernt waren 2005 der damalige libanesische Ministerpräsident Rafik Hariri und 21 weitere Menschen bei einem Sprengstoffanschlag getötet worden. Die Residenz seines Sohnes, der frühere Ministerpräsident Saad Hariri, wurde bei der Explosion am Dienstag beschädigt.