„Es ist nicht egal, wer dieses Land regiert“Letzte Bundestagsdebatte: Merkel wird zur Wahlkämpferin für Laschet - und greift Scholz an
In der letzten Bundestagsdebatte vor der Wahl greift Bundeskanzlerin Angela Merkel SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz an und macht Wahlkampf für Armin Laschet. „Es ist nicht egal, wer dieses Land regiert“, findet die Kanzlerin, die in ihrer Rede auch eindringlich zum Impfen aufruft. Deutliche Kritik gibt es für die „Versuchskaninchen“-Aussage von Olaf Scholz. „Natürlich war und ist niemand von uns in irgendeiner Form ein Versuchskaninchen", nimmt Merkel Bezug auf seine entsprechende Impf-Äußerung im Wahlkampf. Wie Angela Merkel ein leidenschaftliches Plädoyer für Armin Laschet als ihren Nachfolger mit einer CDU-geführten Regierung hält, zeigen wir im Video.
Politik soll Menschen überzeugen und "nicht mit schiefen Bildern argumentieren"
SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz hatte vergangene Woche in einem Interview der NRW-Lokalradios gesagt: „50 Millionen sind jetzt zwei Mal geimpft. Wir waren ja alle die Versuchskaninchen für diejenigen, die bisher abgewartet haben. Deshalb sage ich als einer dieser 50 Millionen - es ist gut gegangen! Bitte macht mit.“
Jeder Geimpfte habe ein ausreichend getestetes Vakzin erhalten, erklärte Angela Merkel in ihrer Rede. Die Politik müsse die Menschen vom Impfen überzeugen "und nicht mit schiefen Bildern von Versuchskaninchen" argumentieren. Impfen wirke, bringe Freiheit zurück und mindere die Gefahr neuer Mutationen, sagt Merkel und appelliert: "Lassen Sie sich impfen."
Die umstrittene „Versuchskaninchen“-Aussage verteidigte Scholz in seinem Redebeitrag in der wohl letzten Plenardebatte vor der Bundestagswahl. Man müsse die Bevölkerung von der Impfung überzeugen - locker, gelassen und auch mit Witzen, über die auf vielen Veranstaltungen gelacht werde. „Wenn einige nicht lachen wollen und darüber sich aufregen, hat es vielleicht etwas damit zu tun, dass sie beim Blick auf ihre Umfragewerte wenig zu lachen haben.“
Im Video: Linken-Spitzenkandidat attackiert FDP
Scholz: "CDU/CSU geführte Bundesregierung würde Deutschland Wohlstand und Arbeitsplätze kosten"
SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz sagte außerdem: „Eine weitere von der CDU/CSU geführte Bundesregierung würde Deutschland Wohlstand und Arbeitsplätze kosten.“ Er nannte drei Prioritäten für eine Bundesregierung unter seiner Führung: Kampf gegen Kinderarmut, finanzierbares Wohnen und stabile Renten. Dies seien für ihn Garantien für den Zusammenhalt der Gesellschaft, sagte Scholz im Bundestag. (dpa/ csp, swi)