Österreichs Bundeskanzler Kurz im exklusiven RTL-InterviewSebastian Kurz: "Kein Osterurlaub in Österreich"

Viele Deutsche sehnen sich nach Urlaub. Eines der beliebtesten Reiseländer der Deutschen ist Österreich. Mehr als 56 Millionen Deutsche übernachteten 2019 in unserem Nachbarland. Auch deshalb spricht sich Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz im exklusiven Interview mit RTL für eine schnelle Lockerung der Reisebeschränkungen innerhalb der EU aus. Basis dessen soll das neue „Grüne Zertifikat“ sein, mit dem Genesene, Getestete und auch Geimpfte innerhalb der EU wieder reisen dürfen.
Hoffnung auf einen Osterurlaub in Österreich erteilt Kurz im RTL-Interview jedoch eine Absage.
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Kurz macht Hoffnung auf Sommerurlaub in Österreich

Wann können wir endlich wieder reisen? Diese Frage beschäftigt vor allem vor den anstehenden Osterferien Millionen Deutsche. Besonders nachdem die spanische Ferieninsel Mallorca nicht mehr als Risikogebiet gilt, geht in Deutschland wieder das Reisefieber um.

Einen Osterurlaub in Österreich wird es aber definitiv nicht geben. Das sagte der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz im exklusiven RTL-Interview. „Zu Ostern wird leider in Österreich noch kein Urlaub möglich sein, (denn) auch in Österreich sind aktuell die Hotelbetriebe noch geschlossen.“ Allerdings machte Kurz Hoffnung auf eine baldige Änderung. „Wir bereiten uns schon auf die Öffnung vor und freuen und schon jetzt auf die deutschen Gäste.“

Wann diese Öffnung sein wird, ließ Kurz aber offen. Man versuche möglichst schnell, möglichst viele Menschen zu impfen, um nach Ostern wieder öffnen zu können, so Kurz

Kurz pocht auf "Grünes Zertifikat"

Damit der Tourismus wieder anlaufen kann, müsse laut Kurz aber zuerst die Grenzfrage innerhalb der EU geklärt sein. Aktuell haben einige EU-Mitgliedsstaaten die Grenzen zu anderen vorübergehend geschlossen, um so vor allem eine Ausbreitung der britischen Virusmutation B.1.1.7. zu verhindern. Auch Deutschland hat beispielsweise seine Grenzen zu Tschechien und dem österreichischen Bundesland Tirol geschlossen.

Zur Reisefreiheit könnte laut Kurz vor allem das neue „Grüne Zertifikat“ beitragen. Dieser Nachweis soll Geimpften, aber auch Genesenen und Gestesteten wieder ermöglichen, sich innerhalb der EU frei zu bewegen. Kurz betonte im RTL-Interview noch einmal, dass es sich nicht um einen reinen Impfpass handele, „sondern auch, wer noch keine Impfung bekommen hat oder sich nicht impfen lassen will, soll die Möglichkeit bekommen zu reisen“, so Kurz. Das sei eine Möglichkeit „die Freiheit wieder zurückzuerlangen“.

Bei Bundeskanzlerin Angela Merkel stößt Kurz mit seinem Vorschlag allerdings auf Kritik. Die Kanzlerin befürchtet trotzdem eine Zwei-Klassen-Gesellschaft und auch ein Kommunikationsdesaster. Sie will deshalb erst mehr Bürger impfen, damit die Kluft zwischen Geimpften und Nicht-Geimpften und somit der Unmut in der Bevölkerung nicht zu groß wird.

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Häufiger Austausch mit der Kanzlerin

Trotz der Meinungsverschiedenheiten in diesem Thema sind die Kanzlerin und der Kanzler offenbar oft einer Meinung, was die beste Strategie in der Corona-Pandemie betrifft. Das zumindest ließ Kurz im RTL-Interview durchblicken. „Wir haben uns sehr viel unterhalten, über die Gefahren der Mutation stimmen und die Gefahren, die mit den Mutationen entstehen und wir stimmen in sehr vielen Fragen überein“, so Kurz. Er sei sehr dankbar für die häufigen Telefonate mit der Kanzlerin. „Es ist ein Austausch, von dem ich sehr profitiere.“