Behörden-Wahnsinn

Krieg in der Ukraine: Ausländerbehörde Oranienburg will Geflüchtete nicht aufnehmen

von Remzi Karga

Der Krieg in der Ukraine wütet seit mehr als zwei Monaten. Doch in Deutschland angekommen, ernten Alina D. und ihre Familie statt der erhofften Hilfe Ablehnung und Behördenwillkür. Mitarbeiter der Ausländerbehörde Oranienburg verweigern der geflüchteten Familie Sozialleistungen. RTL konfrontiert die zuständige Ausländerbehörde. Warum sie die Familie zunächst nicht aufnehmen wollen und wie eine ehrenamtliche Flüchtlingshelferin unermüdlich für die Familie aus der Ukraine kämpft, zeigen wir im Video.

Die Ausländerbehörde verweigert der Familie aus der Ukraine ihr Recht auf Registrierung

Ausländerbehörde Oranienburg
Die Ausländerbehörde Oranienburg.
RTL NewMedia

Rückblick: Noch vor wenigen Wochen wohnt die Familie in ihrer Heimatstadt Odessa in der Ukraine. Trotz aller Bemühungen gelingt es Alina D. und ihrer Familie nicht, aus dem Kriegsgebiet zu fliehen. Als Elke Brunowsky aus Lohmar (NRW) von dem Leid der Familie hört, fasst sie einen Entschluss: Sie reist in die Ukraine, um die Familie nach Deutschland in Sicherheit bringen. Dort angekommen, lebt die Familie zunächst bei einer Nachbarin von Elke im nordrhein-westfälischen Lohmar. Doch die Wohnmöglichkeit in Lohmar ist nur temporär. Doch schnell findet sich eine Lösung. Freunde von Elke stellen der Familie ihre Ferienwohnung in Bergfelde bei Oranienburg ein ganzes Jahr kostenfrei zur Verfügung: „Nun behauptet die Ausländerbehörde in Oranienburg, dass die Familie kein Recht auf Registrierung in Oranienburg hätte und solle zurück zu mir in den Rhein-Sieg-Kreis.“

Ukrainische Flüchtlinge: Sie haben uns grundlos erniedrigt

Geflüchtete sind fassungslos
Die ukrainische Familie wurde abgewiesen.
RTL NewMedia

Doch dabei soll es nicht geblieben sein. Die Familie sei in der zuständigen Ausländerbehörde Oranienburg menschenunwürdig behandelt worden: "Wir zeigten unsere Papiere, sie warfen sie zurück und sagten: ‘raus, geht weg’! Wir sagten, dass wir nirgendwo hingehen können. Sie antworteten: ‘Das ist nicht unser Problem’. Sie haben uns sogar bedroht, sie haben zu uns gesagt: ‘Wenn wir jetzt den Wohnraum nicht verlassen, rufen sie die Polizei’.“ Die Begründung: Sie seien bereits in Siegburg registriert worden, hätten den Ort nicht verlassen dürfen. Auf RTL-Nachfrage widerspricht die Ausländerbehörde Siegburg und teilt mit: „Die Familie war nicht zugewiesen. Demnach kann sich die Familie in Oranienburg und in jeder anderen Stadt frei aufhalten.“

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Eine überlastete Behörde, eine ablehnende Haltung und fehlende Kommunikation

Matthias Kahl - Dezernent für Arbeit und Soziales im Landkreis Oberhavel
RTL Reporter Remzi Karga im Gespräch mit Matthias Kahl (Dezernent für Arbeit und Soziales im Landkreis Oberhavel)
RTL NewMedia

Um herauszufinden, ob sich die Vorwürfe von Elke Brunowksy erhärten, haben wir sie und die Familie undercover in die Ausländerbehörde Oranienburg begleitet. Vor Ort zeigt sich: Eine überlastete Behörde, eine ablehnende Haltung und fehlende Kommunikation. Wir haben die zuständige Landesbehörde in Oranienburg mit unseren Recherchen konfrontiert. Sehen Sie im Video, ob sich der mühsame Weg der Familie am Ende ausgezahlt hat und was die Behörde zu unseren Vorwürfen sagt.