Sogar die Polizei musste anrücken

Erzieher bespuckt und beleidigt - Sicherheitsdienst bewacht Kölner Kita!

In der Kita an der Von-Sparr-Straße in Köln-Mülheim eskalierte eine Situation zwischen einer Familie und den Mitarbeitern der Einrichtung.
In der Kita an der Von-Sparr-Straße in Köln-Mülheim eskalierte eine Situation zwischen einer Familie und den Mitarbeitern der Einrichtung.
RTL
von Valerio Magno und Eva Johanna Onkels

Wenn hier ein Kind in die Kita kommt, öffnen eine Sicherheitskraft die Tür.

Der Grund für diese Maßnahme: eine Familie, die die Erzieher und Erzieherinnen terrorisiert haben soll.

Eltern stehen vor verschlossenen Türen

Ende Februar stehen die Eltern der städtischen Kita Von-Sparr-Straße in Köln-Mülheim plötzlich vor verschlossenen Türen. Alle Erzieher und Erzieherinnen sind krank. 85 Kinder können nicht mehr betreut werden, berichtet der Kölner Stadt-Anzeiger. Die Kita bleibt mehrere Tage geschlossen, es wird eine Notbetreuung angeboten. Dann steht plötzlich ein Sicherheitsdienst vor der Tür.

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Es kristallisiert sich heraus: Der Ausfall aller Erzieher und die Einstellung der Sicherheitskräfte hängen mit einer Familie zusammen, die bereits seit September 2023 für Ärger in der Kita sorgt. Es sollen Mitarbeiter in der Einrichtung beleidigt, geschubst und bespuckt worden sein. Ein Sprecher der Stadt sagt zum Kölner Stadt-Anzeiger, dass es „intensive Gespräche“ mit einer Familie gegeben habe. Es sei in der Kita zu „Bedrohungssituationen“ gekommen, es gab einen Polizeieinsatz.

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Mutter von Kita-Kind: „Es ist ein beängstigendes Gefühl“

„Aufgrund des hochproblematischen Verhaltens insbesondere von einem der beiden Elternteile kam es zu einem Polizeieinsatz in der Einrichtung und es wurde unverzüglich ein Hausverbot gegenüber den Eltern ausgesprochen“, schreibt die Stadt Köln auf RTL-Anfrage. Um die Mitarbeiter zu schützen, wurde schließlich der Sicherheitsdienst eingesetzt. Laut Kölner Stadt-Anzeiger soll eine Mutter sich daran erinnern, dass bereits um Weihnachten der Einsatz eines Sicherheitsdienstes im Raum stand. „Aber offenbar musste sich erst das gesamte Team krankmelden, damit etwas passiert“, sagt die Mutter der Zeitung.

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Reden möchten die wenigsten Eltern mit RTL über die Vorfälle, auch die Kita hält sich zurück. Einige wissen nicht, warum der Sicherheitsdienst den Kindern die Tür öffnet. Jessica Izmir ist eine der Mütter, die eine Ahnung hat, was los ist: „Es ist ein beängstigendes Gefühl, dass die Kinder einen Sicherheitsdienst brauchen, aber besser so als ohne Aufsicht“, sagt sie zu RTL. Für ihre Kinder sei die Situation allerdings nicht so kompliziert: „Die checken das noch nicht so richtig. Die akzeptieren das so, wie es ist. Die hinterfragen das nicht wirklich. Ich glaube, die Kinder selbst haben sich auch zu keinem Zeitpunkt unsicher gefühlt“, sagt sie. Was genau zwischen der Familie und der Kita vorgefallen ist, weiß sie allerdings nicht.

Laut der Stadt Köln zeigt die Maßnahme Wirkung

Laut der Stadt soll der Sicherheitsdienst die Situation entspannt haben. „Die getroffenen Maßnahmen zeigen Wirkung“, heißt es in einer Erklärung der Stadt. Außerdem hätte man eine Eltern-Veranstaltung angeboten, in der „über den Sachverhalt und die getroffenen Maßnahmen“ informiert worden sei. Die Kinder der Familie seien mittlerweile nicht mehr in der Kita. „Dies war zur Deeskalation der belastenden Situation erforderlich. Weitere Stellen zur Unterstützung der Familie wurden involviert.“

Hoffentlich sind die Zeiten in der Kita wieder ruhiger – und die Kinder können unbehelligt im Sandkasten spielen.