Warum das Erziehungskonzept in Kerpen jetzt im Landtag diskutiert wird

Raum für Masturbation und Doktorspiele - in dieser Kita darf gefummelt werden

ARCHIV - 01.02.2023, Bayern, Münchsmünster: Eine Garderobe in einer Kita. (zu dpa «Kaum Männer in Thüringens Kindergärten») Foto: Armin Weigel/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Garderobe in Kita (Symbolbild)
awe cul igl, dpa, Armin Weigel

Petting im Sandkasten?
Um sich zu entdecken und selbst zu befriedigen, entwickelt eine katholische Kita in Kerpen ein eigenes Konzept für die Kleinen. Es ist eine Idee, die polarisiert.
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Fummel-Regeln in katholischer Kita

„Kinder treibt die Neugierde an, keine sexuelle Begierde“, schreibt der Kindergarten in Kerpen (Nordrhein-Westfalen) in dem sexualpädagogischen Konzept. Dieses Konzept ist dafür da, damit die Kinder im Alter von null bis sechs genau diese Neugierde ausleben können. Hier heißt es, dass sich Kinder unter anderem in Räume zurückziehen dürfen, „um sich körperlich zu entdecken und zu befriedigen“.

Doch für das Fummeln gibt es Regeln:

  • Jedes Kind bestimmt selbst, ob und mit wem es „Doktor“ spielen will

  • Der Altersunterschied darf nicht zu groß sein

  • Erwachsene dürfen nicht im Raum sein

  • Körperöffnungen sind tabu

  • Das Kind entscheidet, wo es angefasst werden möchte

  • Selbstbefriedung nur alleine

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Debatte im Landtag: AfD kritisiert Kerpener Konzept

Die Kita macht klar, dass es dabei „in keiner Weise um sexuelle Aufklärung“ ginge.

Dennoch beschäftigt sich nun der Landtag in Düsseldorf mit dem besonderen Konzept. Vor allem die AfD kritisiert die Idee der Kita scharf: „Konzepte, die so über das Ziel hinausschießen, sind gefährlich für Kinder und vor allem unterminieren sie auch das Erziehungsrecht der Eltern“, erklärt AfD-Abgeordnete Zacharias Schalley im RTL-Interview.

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NRW-Familienministerium: Handlungsanweisungen richtig

Die katholische Kita in Kerpen gehört zum Erzbistum Köln. Auf RTL-Anfrage schreibt das Erzbistum: „Kinder interessieren sich früh für ihren eigenen Körper und die der anderen Kinder. [...] Kindliche Sexualität ist aber nicht mit erwachsener Sexualität vergleichbar.“

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Auch das NRW-Familienministerium findet es wichtig, dass es Handlungsanweisungen für kindliche Sexualität gibt. Denn das soll den Mitarbeitern in den Kindergärten Sicherheit geben, wie sie mit den Kindern umgehen, wenn diese sich selbst entdecken wollen. (jsi)