Ein Kommentar eines jungen Vaters
Echte Hilfe für Familien – das geht, wenn man es denn wirklich will!

Erst kommt 2018 das „Gute-Kita-Gesetz“, nun folgt das Kita-Qualitätsgesetz – was kommt als nächstes? Das Kita-Noch-Besser-Gesetz? Diese Gesetzes-Etiketten lassen zuerst auf Großes hoffen, doch mittlerweile sorgen sie nur noch für ein müdes Lächeln, denn spätestens in dieser Herbstsaison können die Eltern konstatieren:
Die Maßnahmen für bessere und, vielleicht noch viel wichtiger, zuverlässige Kita-Betreuung haben nicht gereicht und werden wohl auch nicht in den nächsten Jahren reichen. Doch echte Hilfe für Familien – das geht doch, man muss es nur wollen!
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Lage für junge Familien? Seit langem desaströs!
Die Lage für junge Familien ist seit langem desaströs, die Liste der Probleme so lang, dass es hier diesen Kommentar sprengen würde. Schauen wir also, während ich – wie viele andere Eltern - hoffe, noch etwas Fiebersaft ergattern zu können, nicht zum völlig überlasteten Kinderarzt oder gar in die wegen Überfüllung meist geschlossene Kindernotaufnahme zu müssen, nur auf die Lage in den Kitas.
Bundesfamilienministerin Lisa Paus hat gerade nochmal eingeräumt, dass die Kinder zu kurz kamen in der Pandemie. Wir erinnern uns, zuerst hieß es zurecht: Wir müssen die Alten schützen, später dann: Kinder (und Jugendliche) kommen zuerst, doch dann waren Kitas und Schulen dennoch zu – mit bekanntlich verheerenden gesundheitlichen Folgen für die Kinder.
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Die Politik muss es endlich ernst meinen und sowohl Kindern als auch ihren Eltern (denn beide Gruppen gehören zusammen) in diesem permanenten Krisenmodus helfen: Das geht nicht, indem man in einer Corona-Pandemie Streiks von Kita-Mitarbeitern mitverschuldet. Es muss endlich ausreichend (!) Geld in die Hand genommen werden, etwa für höhere Einstiegsgehälter für Erzieher und Erzieherinnen, damit Kita-Einrichtungen mehr Bewerbungen erhalten.
Denn die Kita-Träger wollen ja einstellen, finden aber niemanden. Wenn wir über Qualität in Kitas reden, dann beginnt diese auch bei der Möglichkeit, Bewerber auszuwählen. Im Tagesbetrieb führt ein besserer Mitarbeiterschlüssel zur besseren Kinderbetreuung (offensichtlich) und kann Krankheitsfälle wie jetzt im Herbst (auf Ansage) eher kompensieren und so wenigstens Kita-Gruppenschließungen vermeiden. Letzteres ist die Mindesterwartung, die Eltern im ach so reichen Deutschland fordern dürften.
Es braucht ein grundsätzliches Umdenken

Im „Kita-Qualitätsgesetz“ will man „die Qualität der Kindertagesbetreuung [weiterentwickeln]“. Völliger Irrsinn! Bitte entwickelt den Status Quo nicht weiter, sondern denkt um! Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft spricht von „jungen Menschen, [die] hoch motiviert und topausgebildet in die Einrichtungen [kommen], [dann] aber wieder hinwerfen.“ Die Gründe: Stress und Überlastung.
Liebe Ampel, liebe Familienministerin Paus, liebe Länder und Kommunen: Wenn wir Eltern mehr Zeit hätten, wir wären vielleicht 24/7 auf der Straße und würden gegen diese Zustände demonstrieren, denen unsere Kinder ausgesetzt werden. Doch wir schaffen es im Spagat mit der Arbeitsbelastung nicht, denn auch oder gerade wir spüren die Inflation und den Kostendruck von allen Seiten. Es muss nicht weniger als ein grundsätzliches Umdenken bei der Behandlung von Kindern her. Ansonsten ereilt Deutschland eine neue Generation, die dieses Land demnächst vor einige Probleme stellen dürfte – mit ungleich höheren Kosten…
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