Trägerwechsel spaltet kleine GemeindeNackt in der Kita - Eltern empört über Betreuungskonzept

Nackt in der Kita?
Bei einigen Eltern in Escheburg (Schleswig-Holstein) löst diese Vorstellung Entsetzen aus. Der Kita-Träger SterniPark möchte Kindern den Freiraum geben, sich selbst zu entdecken und keine unnötigen Grenzen setzen. Besorgte Eltern haben jedoch mit genau dieser Wertevermittlung ein Problem.
RTL.de ist jetzt auch bei WhatsApp - HIER direkt ausprobieren!
Holocaust-Unterricht für Kinder?
Der neue Kita-Träger spaltet offenbar die kleine Gemeinde kurz hinter der Landesgrenze von Hamburg. Eine Mutter berichtet laut der Lauenburgischen Landeszeitung, dass ein Großteil der Eltern das Kita-Konzept ablehne, während es von anderen befürwortet werde. Einige Kinder dürften daher nicht mehr mit anderen spielen.
Neben der befürchteten Sexualisierung durch die Nacktheit in der Einrichtung sorgen sich Eltern wohl auch darüber, dass es in der Kita eine Art „Holocaust-Unterricht“ geben soll, also sehr offen mit dem Thema umgegangen würde.
Lese-Tipp: Raum für Masturbation und Doktorspiele - in dieser Kita darf gefummelt werden
SterniPark: Nacktsein ist kein Tabu!
„Wir sind überrascht, da wir Kritik zu den Punkten, wie jetzt in Escheburg, bislang nicht kennen“, heißt es von SterniPark-Geschäftsführerin Leila Moysich auf RTL-Anfrage. Die in der Zeitung erwähnte Kritik gehe auf „einzelne Eltern“ zurück.
Auch in anderen Kitas sei Nacktsein kein Tabu. Die Kinder dürften, wenn es warm genug ist und ihnen danach sei, nackt herumlaufen. „Nur Kinder, die ein ungebrochenes, positives Verhältnis zu ihrem eigenen Körper haben, sind mit sich selbst zufrieden und werden zu selbstbewussten Persönlichkeiten.“
Im Video: Bürokratie-Irrsinn in der Kita
Kita-Träger: Zeigen Kindern keine Auschwitz-Fotos!
Bei den Grundlagen der „Erziehung nach Auschwitz“, wie es im pädagogischen Konzept heißt, gehe es nicht um die möglichst frühzeitige „Information über die Geschichte“, sondern um die Vermittlung von Werten wie Toleranz, Freiheit und Respekt. Ganz praktisch gebe es zum Beispiel auch Puppen „unterschiedlicher Hautfarben“ und Jungs-Puppen. Moysich: „Natürlich werden den Kindern keine Fotos von Auschwitz gezeigt.“
Kreis sieht keine Kindeswohlgefährdung
SterniPark ist seit Anfang August Träger der Kita in Escheburg, rund 110 Kinder werden laut der Lauenburgischen Landeszeitung insgesamt betreut. „Uns ist bekannt, dass es Kritik der Eltern gibt. Das ist für viele ungewöhnlich, hier im ländlicheren Raum“, meint Kreissprecher Tobias Frohnert im RTL-Interview. „Das haben viele Eltern wohl nicht erwartet, als sie ihre Kinder dort in die Kita gegeben haben.“ Eine etwaige Kindeswohlgefährdung sieht Frohnert nicht gegeben. (uni/dka)