Hassan kam alleine aus der Ukraine in die Slowakei
Elfjähriger flüchtete 1.000 Kilometer allein - jetzt erzählt er: "Ich hatte große Angst"
Der Elfjährige hatte bei seiner Flucht aus der Ukraine nur eine Plastiktüte und einen Reisepass bei sich. Auf seiner Hand stand eine Telefonnummer von Verwandten. Die hatte seine Mutter ihm mit einem Kuli aufgeschrieben, bevor seine Reise ins Ungewisse startete. Der Junge brachte in fast vier Tagen rund 1.200 Kilometer hinter sich. Stieg immer wieder in andere Züge um. Bis er, zum Glück gesund, in der Slowakei ankam. Dort entdeckte ihn ein Beamter, die Geschichte von Hassan ging um die Welt. Jetzt spricht der Elfjährige in einem Interview über seine Flucht – im Video.
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1.000 Kilometer allein bewältigt: Elfjähriger flüchtete vor dem Krieg in der Ukraine

In einem emotionalen Video sprach Hassans Mutter vor einigen Wochen über den Grund, weshalb sie ihren elfjährigen Sohn alleine auf diese gefährliche Reise schicken musste. Sie habe eine pflegebedürftige Mama, um die sie sich kümmern müsse, erklärte sie.
Nach dem Angriff auf das Atomkraftwerk Saporischschja (nordwestlich von Mariupol), wo Hassan mit seiner Familie lebte, schickte seine Mutter ihn allein auf die Flucht. Zu groß sei die Gefahr gewesen, dass Hassan dort etwas zustoßen könnte. Der einzige Ausweg: ab in die Slowakei zu Verwandten.
Im Interview erzählt der Elfjährige: „Meine Mutter hat mir vor der Abfahrt viel Glück gewünscht und gesagt, ich soll nicht weinen oder traurig sein.“ Er sei noch nie zuvor von seiner Mama getrennt gewesen, erzählt der Junge weiter. Aber dennoch habe auch er zu ihr gesagt: „Es wird bestimmt alles gut gehen.“
Hassan und seine Familie flüchteten schon einmal vor dem Krieg in Syrien

Die Leute seien wegen des Krieges sehr angespannt gewesen. Er habe auch immer wieder weinen wollen, sagt der Elfjährige. Nach fast vier Tagen und knapp 1.200 Kilometern Strecke sei Hassan dann endlich angekommen. In der Slowakei hätten sich sofort freiwillige Helfer um ihn gekümmert. Er habe sich aufwärmen können und habe Essen und Trinken bekommen.
Heute wird der tapfere Junge in der Slowakei wie ein Held gefeiert. Denn Hassan ist schon einmal vor einem Krieg in seiner Heimat Syrien geflüchtet.
Die schöne Nachricht heute ist aber: Hassan ist endlich wieder mit seiner Mama, seinen Geschwistern und seiner Großmutter vereint. In der Hoffnung, das Leben noch ein weiteres Mal ganz von vorne zu beginnen. (mca)
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