Männer hatten das Tier und sein Junges geweckt

Bärin verfolgt Jäger und schlägt ihn mit Pranke vom Baum

Ein Braunbär auf einem Felsen.
In Norditalien hat ein Bär zwei Jäger verfolgt (Symbolbild).
MEV

Die Schlagzeilen um Bären in Norditalien reißen nicht ab. Im Trentino ist es nun zu einer ungewollten Begegnung zwischen einer Bärin und zwei Jägern gekommen. Seit dem Tod des Joggers Andrea Papi (26) Anfang April tobt eine Debatte über das Zusammenleben von Bär und Mensch.

Männer von Bärin verfolgt – einer verletzt sich auf der Flucht

Der jüngste Vorfall trug sich am Sonntag auf einem Wanderweg in der Nähe der Gemeinde Roncone nordwestlich des Gardasees zu. Dort stießen die zwei jungen Jäger auf eine schlafende Bärin mit einem Jungen, die von den beiden geweckt wurden. Daraufhin verfolgte die Bärin die Männer. Einer der beiden verletzte sich auf der Flucht, wie die Provinz mitteilte.

Der Jäger sei auf einen Baum geklettert und heruntergestürzt, weil ihn die Bärin mit einer Pranke erwischt habe. Beim Sturz auf einen Stein habe er sich eine Rippenprellung zugezogen. Die Bärin habe von ihm abgelassen und sich entfernt.

Lesen Sie auch: Begegnung mit einem Bären - So verhalten Sie sich richtig

Bärenangriff auf Jäger in Trentino: Behörde will Identität des Tieres klären

Die Trentiner Forstbehörde leitete Untersuchungen ein. So wurden etwa DNA-Proben in der Gegend der Begegnung entnommen, um die Identität des Tieres zu klären und zu prüfen, ob es sich um ein als "problematisch" eingestuftes Tier handelt. Weitere Schritte wie etwa die Tötung würden der Provinz zufolge anschließend geprüft.

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privat

Im Trentino kommt es immer wieder zu Begegnungen mit Bären. Für Jogger Andrea Papi endete sie tödlich: Seine Leiche wurde am 6. April nahe einem Forstweg in der Gemeinde Caldes entdeckt. Später kam heraus, dass Bärin Gaia (JJ4) den 26-Jährigen angegriffen und getötet hat. Gaia ist die Schwester des "Problembären" Bruno. Die Provinzregierung Trentino erließ ein Dekret zur Tötung der Bärin, ein Richter hob die Entscheidung Mitte Juli wieder auf.

Seit dem tragischen Vorfall häufen sich die Berichte über Bären in der norditalienischen Region. Ende April fanden Wanderer den Kadaver eines Bären, der als "problematisch" galt. Im Juni irrte ein panischer Bär durch den Gardasee-Ort Arco, im selben Monat griff ein Braunbär ein Fohlen an und verletzte es schwer. (bst)