Neues Protein in Muttermalen gefundenHoffnung für Millionen: Ist das der Durchbruch gegen Haarausfall?

Neue Hoffnung für Millionen Menschen!
Ein Forschungsteam der Universität von Kalifornien in Irvine will ein Heilmittel gegen Haarverlust gefunden haben – in den Molekülen von Muttermalen.
Behaarte Muttermale enthalten Stoff, der das Haarwachstum anregt
Behaarte Muttermale sind den meisten von uns ein Gräuel und eher kein ästhetischer Anblick. Doch genau die können nun ein Hoffnungsschimmer für Millionen sein, die an Haarausfall leiden. Wenn man nach den Zahlen des Bundesverbands der Zweithaar-Spezialisten geht, sind das 40 Prozent aller Männer und 20 Prozent aller Frauen in Deutschland.
Überall auf unserer Kopfhaut sitzen sogenannte Haarfollikel-Stammzellen. Die befinden sich in einem Ruhestand, bis eine Haarregeneration notwendig ist und aus ihnen neue Haare sprießen. Bei Menschen mit Haarausfall bleiben diese Zellen immer im Ruhestand, wie es das Magazin Forschung und Wissen erklärt.
Das Forscherteam aus den USA hat in behaarten Muttermalen jedoch einen Stoff gefunden, der diese Haarfollikel wieder anregt, wie es in der Studie heißt, die in der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht wurde. Genauer gesagt das Protein Osteopontin, das unter anderem für den Erhalt unserer Knochensubstanz zuständig ist. Das Team verpflanzte für seine Studie zuerst menschliche Haut auf Mäuse und injizierte den Tieren anschließend das Osteopontin, das den Fellwuchs der Tiere stark anregte.
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Es kommt noch besser: Das neue Mittel soll nicht nur gegen Haarausfall helfen
„Dieses Molekül wurde bisher noch nicht mit Haarwachstum in Verbindung gebracht“, erklärt Studienleiter Maksim Plikus. Das Haar wachse jedoch nicht etwa wie die Haare auf den Muttermalen nach, also dunkel und drahtig, sondern ganz weich.
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Und Osteopontin soll nicht nur gegen Haarausfall helfen, wie es in der Pressemitteilung der Universität heißt: „Diese Informationen können genutzt werden, um neue Therapien zu entwickeln, die auf die Eigenschaften alternder Zellen und ein breites Spektrum von Regenerationsstörungen abzielen.“ Welche genau damit gemeint sind, führt die Uni jedoch nicht weiter aus.
Haben auch Sie Haarausfall?
Doch wann könnten Betroffene mit diesem möglichen Wundermittel rechnen? Laut Plikus werde das noch etwas dauern. Im Sommer solle es in die nächste Testphase gehen, wo der Stoff auch am Menschen getestet werde. Sollte das Anti-Haarausfall-Mittel jedoch irgendwann tatsächlich auf den Markt kommen, soll es ähnlich wie bei einer Botox-Spritze verabreicht werden: „Die Therapie wird wie Botox durch Mikronadeln in die Haarfollikel in der Kopfhaut gespritzt.“ (jbü)
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