Gutartige Wucherungen bestimmter Hautzellen

Gesundheitslexikon: Muttermal (Leberfleck)

Wie entstehen Leberflecken? Gesundheitslexikon
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Wie entstehen Leberflecken?

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Muttermal - regelmäßige Leberfleck-Kontrolle ist wichtig

Muttermal oder Leberfleck sind umgangssprachliche Bezeichnungen für dunkle Hautflecken, die bei fast jedem Menschen zu finden sind. Die Medizin unterscheidet angeborene Muttermale, die schon bei der Geburt da sind oder sich kurz danach zeigen, und erworbene Leberflecke, die sich im Laufe des Lebens herausbilden. Hellhäutige Erwachsene haben durchschnittlich 20 bis 30 dieser Flecken, die in der Regel harmlos sind. Da Muttermale und Leberflecke in seltenen Fällen allerdings auch bösartig entarten können, empfiehlt es sich, sie regelmäßig zu beobachten und bei verdächtigen Symptomen wie Jucken, Bluten oder Nässen einen Hautarzt aufzusuchen.

Was ist ein Muttermal?

Muttermale bestehen aus herdförmigen Ansammlungen pigmentbildender Zellen. Zum Teil unterscheiden sie sich sehr stark in Größe, Form und Farbe. Sie können zum Beispiel mit der Haut auf einer Ebene liegen, erhaben sein oder auch auf einem kleinen Stiel sitzen. Die Farbpalette reicht von hautfarben oder rötlich über bläulich bis hin zu dunkelbraun und schwärzlich.

Im Allgemeinen sind Muttermale nicht gefährlich. Bei einigen besteht jedoch ein statistisch erhöhtes Risiko, sich mit der Zeit zu bösartigen Melanomen zu entwickeln. Ob, wann und warum das geschieht, ist bisher nicht eindeutig geklärt. Auffällige Muttermale werden als dysplastische Nävi bezeichnet. Sie treten sowohl einzeln und spontan als auch familiär gehäuft auf. Personen aus solchen Familien können dutzende bis hunderte Leberflecken haben, von denen viele als dysplastisch gelten. Sie unterliegen damit einer höheren Gefahr, ein Melanom auszubilden, als andere Menschen. Gehören Sie zu diesem Personenkreis, empfiehlt es sich, Ihre Haut regelmäßig durch einen Hautarzt kontrollieren zu lassen.

Wo treten Muttermale auf?

Leberflecke finden sich vor allem an lichtexponierten Körperstellen und erreichen ihre größte Ausdehnung im dritten bis vierten Lebensjahrzehnt. Bei den erworbenen Muttermalen sammeln sich die pigmentbildenden Zellen in den oberen zwei Hautschichten, also in der Oberhaut (Epidermis), der Lederhaut (Dermis) oder an der Grenze dieser Schichten (Junktion).

Eine Sonderform stellt der Spitz- oder Spindelzell-Nävus dar, der sich meist in der Kindheit oder der Jugend im Gesicht oder Hals sowie am Oberschenkel ausbildet und innerhalb weniger Monate auf Erbsengröße heranwächst. Zwar erinnert die Form dieser Muttermale an Hautkrebs, im Gegensatz zu diesem sind sie jedoch harmlos.

Blaue Nävi, die sich insbesondere in frühester Kindheit beobachten lassen, treten vornehmlich auf den Hand- und Fußrücken sowie am Kopf auf. Die blaugrauen kleinen Knötchen können familiär gehäuft vorkommen, sind aber gutartig. Eine Behandlung ist lediglich dann notwendig, wenn sich der blaue Nävus nicht sicher von einem Melanom unterscheiden lässt.

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Was ist im Umgang mit Muttermalen zu beachten?

Die Wahrscheinlichkeit, dass gutartige Muttermale und Leberflecken sich bösartig verändern, ist sehr gering. Dennoch empfiehlt es sich besonders für Menschen mit heller Hautfarbe und vielen Muttermalen, sich regelmäßig durch einen Hautarzt untersuchen zu lassen, um einem möglichen Krebs rechtzeitig begegnen zu können. Auch bei Leberflecken, die sich vergrößert, verfärbt oder hinsichtlich ihrer Oberfläche verändert haben, sowie bei Juckreiz, Blutungen, Nässen oder Schmerzen, gilt es, möglichst bald einen Arzt aufzusuchen.