Milben, Motten und Co.
Bis zu 25.000 Insekten! Was wir uns mit dem Weihnachtsbaum in die Bude holen
Oha, was krabbelt denn DA?
Millionen Haushalte holen sich jedes Jahr riesige Insekten-Populationen ins Wohnzimmer – und zwar mit dem Weihnachtsbaum! In einer einzigen Tanne können tatsächlich bis zu 25.000 Krabbeltierchen leben. Was also tun? Den Baum aus dem Fenster werfen oder lieber den Kammerjäger rufen? Die Antwort gibt’s im Video.
Milben, Motten und Co.: In unseren Weihnachtsbäumen ist richtig was los
Dass wir uns mit dem Weihnachtsbaum auch Spinnen, Zecken und Co. nach Hause holen, ist sogar wissenschaftlich bewiesen: Insektenforscher Bjarte Jordal, Professor am norwegischen Universitätsmuseum in Bergen, hatte 2012 und 2016 durch eine Studie ermittelt, wie viele Insekten in einem durchschnittlichen norwegischen Weihnachtsbaum hausen. Er kam je nach Größe auf die stattliche Zahl von bis zu 25.000 Insekten pro Baum. Springschwänze, Rindenläuse, Milben, Motten – und sogar Zecken kann der festliche Baum seiner Studie zufolge in Norwegen beherbergen.
Seid ehrlich: Habt ihr Angst vor Insekten im Weihnachtsbaum?
„Mit etwas Glück gibt es sogar einen Schmetterling zu Weihnachten“
Und in Deutschland? Josef Eichler, Förster an Peter Wohllebens Waldakademie, weiß: „Insekten, die man sich mit Fichten und Tannen ins Haus holt, sind zum Beispiel Fichtenröhrenläuse und Weißtannentriebläuse und Milben, zum Beispiel als Fichtenspinnmilbe. Wobei letztere meist in Eier-Form an den Zweigen überwintern, in einigen Fällen im Larvenstadium.“
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Je trockener der Sommer, desto eher hausen im Baum übrigens ungebetene Gäste: „Es werden mit Sicherheit auch einige Borkenkäferarten in ihren Entwicklungsstadien zwischen junger Larve und fertigem Käfer ins Wohnzimmer einziehen.“
In Sachen Zecken hat Eichler allerdings keine Bedenken, denn: „Zecken überwintern meist im oder am Boden und selten am Baum.“ Die Rückstände von Pestiziden, die gerne in Weihnachtsbaumplantagen eingesetzt werden, bereiten ihm da mehr Kopfzerbrechen. Sein Rat: „Wer eine unbedenkliche und unbeschwerte Zeit unterm Baum verbringen möchte, der sollte sich von der Kultur einen „Biobaum“ oder eine Fichte oder Tanne aus dem Wald besorgen. Vielleicht gibt es dann auch einen Schmetterling im Weihnachtsbaum!“
Frisch geschlagene Weihnachtsbäume auf Spinnennester untersuchen!

Saskia Blümel vom Bundesverband der Weihnachtsbaumerzeuger rät allerdings bei frisch geschlagenen Bäumen: „Wenn die Bäume direkt vom Feld kommen, sollte man durchaus genau gucken, ob es dort Spinnennester gibt. Die Kulturbäume* im Baumarkt oder von anderen Märkten sind unproblematischer, da sie schon eine Zeit lang warm und trocken standen.“
Wer seinen Baum zumindest äußerlich etwas insektenfreier haben will, kann ihn in der Garage oder im Keller in einen Eimer Wasser stellen und nach drei Tagen kräftig durchschütteln und ausklopfen, bevor er in die gute Stube kommt.
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Grundsätzlich gilt aber: „Weihnachtsbäume sind nun mal Naturprodukte. Sie können Sie schlecht mit Insektiziden behandeln, bevor Sie sie aufstellen.“
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