Was tun mit den stacheligen Tierchen?Falsche Hilfe im Herbst: Womit Sie Igeln mehr schaden als helfen
Der Herbst ist da – und mit ihm auch zahlreiche Igel, die jährlich in Tierheimen und beim Tierschutz abgegeben werden!
Spaziergänger finden die teilweise hilflosen oder verletzten Tiere in Parks oder Gärten und wollen eigentlich nur ihr Bestes. Doch nicht jede gut gemeinte Rettungsaktion ist zum Vorteil der kleinen Säugetiere! Wann Sie einen Igel besser nicht aufsammeln sollten, sehen Sie im Video.
Tipp 1: Vermeiden Sie Gartenarbeit im Herbst

Da die Igel im Herbst beginnen, sich auf Ihren Winterschlaf vorzubereiten, gibt es einige Dinge, auf die Sie auch in Ihrem Garten achten sollten, um die Tiere zu schützen.
Besonders Laub oder andere Gartenabfälle nutzen viele Igel als Unterschlupf, weshalb Sie besonders mit Rasenmähern oder Laubbläsern vorsichtig sein sollten. Übersehen Sie eines der Tiere in liegen gebliebenen Pflanzenresten, können schlimme Verletzungen entstehen.
Tipp 2: Igel-Unterschlupf anpflanzen
Meist finden Sie Igel in Gebieten, die sich neben dem Wald befinden. Das Pflanzen einer dichten Hecke oder eines Dickichts von Sträuchern im Garten, kann den Tieren helfen, ein Nest zu finden, das nah an ihrem natürlichen Lebensraum liegt. Hagebutte, Weißdorn und gewöhnlicher Schwarzdorn sind für solche Zwecke gut geeignet. In ihnen kann sich der stachelige Freund leicht vor der Kälte und unnötiger Aufmerksamkeit verstecken.
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Tipp 3: Igel auf den Winterschlaf vorbereiten

Damit sie für den Winterschlaf ausreichend genährt sind, ist es wichtig, die kleinen Vierbeiner im Herbst zu füttern. Allerdings darf ein Igel nicht alles fressen, denn sie sind Insektenfresser und dürfen kein Obst, Gemüse oder Milch bekommen.
Bereits ab Ende August können sie jedoch versuchen, sie mit zusätzlichem Futter zu versorgen – vor allem, wenn Sie den Eindruck haben, dass der Igel unterernährt ist. Geeignet ist beispielsweise eine kleine Portion Katzen- oder Trockenfutter pro Tag, auch ungesalzenes Rührei mögen die stacheligen Tiere gerne und es gibt ihnen einen richtigen Energie-Boost. Ein Igel, der zum Überwintern bereit ist, sollte in seiner Form einer reifen Birne ähneln.
Um für genügend natürliches Futter zu sorgen, ist es wichtig, auf Spritzmittel im häuslichen Garten zu verzichten. So gibt es auch genügend Insekten und der Igel ist nicht komplett auf die Zufütterung angewiesen.
Tipp 4: Igelhütten an abgelegenen Orten
In einfachen Unterständen können Igel hervorragend überwintern und die können auch Sie ganz einfach bauen! Sie lassen sich schnell aus beliebigen Materialien herstellen. Der einfachste Unterschlupf ist ein großer Plastiktopf (ab drei Liter) mit einem seitlich geschnittenen Loch als Eingang.
Trockene Kräuter und Blätter halten den Igel innen warm. Zur Tarnung den Unterschlupf von außen mit Erde, Moos, Blättern und Rinde bedecken. Igelhütten gehören an einen abgelegenen Ort, zum Beispiel in einen Busch in der Nähe des Zauns oder unter Bäumen.
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Wenn Sie einen hilfsbedürftigen Igel gefunden haben

Um einem verletzten oder regungslosen Igel fachgerecht zu helfen, sollten Sie sich mit einer Igelstation oder mit einem Tierarzt in Verbindung setzen. Auf keinen Fall sollten Sie den kleinen Besucher im warmen Hobbykeller einquartieren! Denn beim Tierarzt bekommt der Igel medizinische Behandlung, ohne diese würden verwaiste Igelsäuglinge oder kranke und verletzte Igel einen qualvollen Tod erleiden.
Wichtig ist: Der Körper des Igels ist auf den Winterschlaf eingestellt und das Halten in einer warmen Wohnung stört den Lebensrhythmus. Der stachelige Vierbeiner gehört also unter keinen Umständen ins Haus!