Verurteilter Mörder laut Gutachten gefährlich
Im Horrorhaus von Höxter starben zwei Frauen – kommt Wilfried W. nun auf freien Fuß?
Wilfried W. und seine Ex-Frau quälen über Jahre mehrere Frauen, zwei von ihnen sterben – nun könnte der verurteilte Mörder bald wieder frei sein!
Das Horrorhaus von Höxter sorgte bundesweit für Entsetzen – hier folterten Wilfried W. und Angelika W. mehrere Frauen. Sie wurden eingesperrt, geschlagen, getreten, gewürgt, verbrüht. Zwei von ihnen, Susanne F. und Annika W., starben an den Folgen ihrer monatelangen schweren Misshandlung. Nun könnte der verurteilte Mörder Wilfried W. bald wieder in Freiheit leben, doch neue Gutachten deuten darauf hin, dass er nach wie vor als gefährlich gilt. Im Video sehen Sie, was der Verteidiger von Wilfried W. dazu sagt.
Horrorhaus von Höxter: Wilfried W. laut Gutachten gefährlich
2018 verurteilte das Landgericht Paderborn das Paar wegen Mordes durch Unterlassen und versuchten Mordes. Angelika W. muss für 13 Jahre in den Knast, Wilfried W. für elf Jahre in die geschlossene Psychiatrie – da er als vermindert schuldfähig gilt. Er habe eine Persönlichkeitsstörung und eine geringe Intelligenz, hieß es.
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Wilfried W. hätte eigentlich in der Psychiatrie bleiben sollen – doch das ändert sich offenbar im August 2020. Damals erklärte das Landgericht Münster als zuständiges Gericht den Aufenthalt für beendet und ordnete den Vollzug der Strafe im Strafvollzug an. Knapp die Hälfte der Strafe hat Wilfried W. hinter sich – 2029 könnte er wieder auf freien Fuß kommen, sofern keine Sicherungsverwahrung angeordnet wird. Das aber beabsichtigt die Staatsanwaltschaft, denn sie schätzt Wilfried W. nach wie vor als gefährlich ein. Die Wahrscheinlichkeit, dass er rückfällig wird, sei hoch.
Zwei Frauen starben im Horrorhaus von Höxter: So geht es dem Täter heute
Ein anderes Ziel verfolgt Wilfried W.s Verteidigung. „Wir gehen davon aus, dass nach wie vor eine verminderte Schuldfähigkeit besteht und diese verminderte Schuldfähigkeit werden wir versuchen hier im Prozess nachzuweisen“, sagt sein Verteidiger Carsten Ernst.
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Dem heute 53-Jährigen sind die Spuren der Haft deutlich anzusehen. „Herr W. hat sichtbar an Gewicht verloren und ist nach wie vor sehr nervös was den Prozess angeht, was aber nachvollziehbar ist, weil eine Sicherheitsverwahrung auf dem Spiel steht“, sagt sein Verteidiger Carsten Ernst.
Ob Wilfried W. also bald auf freien Fuß kommt, bleibt abzuwarten – und ist keine leichte Aufgabe für Richter, denn die möglicherweise könnte W. erneut Straftaten begehen. Das Urteil könnte bereits Ende September fallen.