Einheimische und Touristen liebten das Tier
Hirsch Bambotto ist tot: Jäger erschießen berühmtes Maskottchen eines italienischen Dolomiten-Dorfes

Er fraß den Dorfbewohnern aus der Hand – doch das ist jetzt vorbei!
Es ist unfassbar traurig: Bambotto, das lebende Maskottchen des kleinen Dorfs Pecol in der Gemeinde San Tomaso Agordino (Norditalien), wurde erschossen. Ein Jäger soll das Leben des Hirsches beendet haben, da er in letzter Zeit immer aggressiver gewesen sein soll.
Hirsch lebt seit sieben Jahren mit den Dorfbewohnern - Jäger erschießt ihn
Sieben Jahre lang war Bambotto ein Teil der Dorfgemeinschaft in den Dolomiten. Der hübsche Hirsch ist dort aufgewachsen. Er war bekannt dafür, seinen Kopf durch die Fenster der Häuser der Bewohner zu stecken. Sie sollen es geliebt haben ihn zu streicheln und zu füttern. Das berichtet die Nachrichtenagentur Ansa.
Klingt alles ganz harmonisch, oder? Nicht, wenn es nach einem Jäger geht. Laut dem Schweizer Nachrichtenportal „20 Minuten“ soll es sich bei dem Jäger um einen 23-jährigen Mann handeln. Dieser soll behauptet haben, Bambotto sei in letzter Zeit aggressiv geworden – weshalb er entschied, den Hirsch zu erschießen.
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Großer Frust und Wut in den sozialen Netzwerken: „Er hat sich als armer Schlucker gebrandmarkt"
Auf den sozialen Medien kommt diese Aktion so gar nicht gut an. Die Bewohner von Pecol sind schockiert und empört. Claretta, eine Tierschützerin, schreibt auf Facebook: „Der Jäger tat es absichtlich und kannte Bambottos Geschichte. Die öffentliche Meinung verurteilt die Tat ohne Wenn und Aber.“
Auch Donatella Zendoli, die Bambotto ebenfalls kannte und liebte, lässt ihrem Frust auf Facebook freien Lauf. „Das war Bambotto. Er wurde vor sieben Jahren in Pecol geboren, seine Mutter Minerva hatte ihn vor einem Haus auf eine Fußmatte gelegt, ihn uns Einheimischen anvertraut“, empört sich die Frau. „Ich schreibe diese Zeilen, weil Bambotto gestorben ist. Ermordet von einem Jäger, der glaubt, eine Heldentat vollbracht zu haben, und sich stattdessen nur für immer als armer Schlucker gebrandmarkt hat, der ein Tier erschossen hat, das einem aus der Hand fraß und kuschelte, bis es friedlich einschlief.“
Auch ein Lokalpolitiker sieht den Vorfall kritisch
Rechtlich ist es dem Jäger gestattet Bambotto zu töten. Der Lokalpolitiker, Andrea Zanoni, sagt dazu auf Facebook: „Dieser Hirsch wurde gestern von einem 23-jährigen Jäger in Übereinstimmung mit dem Gesetz getötet. Das geltende Jagdgesetz und der Jagdkalender der Region Venetien haben es diesem jungen Mann ermöglicht, ein Tier zu töten, das ein Freund der Einwohner, der Touristen und aller Kinder war“, schreibt der Politiker.
Ob Bambotto nun wirklich aggressiver geworden ist oder sich der 23-Jährige nur eine Trophäe nach Hause holen wollte, bleibt ungeklärt. Fakt ist aber: Freunde hat sich der Jäger mit dieser Aktion nicht gemacht. (amp)
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