Die fiesen Krabbeltiere haben HochsaisonIiiih, Läuse! Müssen Klamotten jetzt wirklich eingefroren werden?

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Es kratzt und juckt! Die Läuse-Zeit ist wieder in vollem Gange
Olga Yastremska, New Africa, Africa Studio
von Lauren Ramoser

Sie sind der juckende Albtraum aller Eltern: Läuse!
Gerade in der kalten Jahreszeit hüpfen die kleinen Plagegeister gerne wieder von Kinderkopf zu Kinderkopf. Und sind sie einmal im Haus, befallen sie meist die ganze Familie. Doch wie bekämpft man sie richtig? Heißt das jetzt Quarantäne? Muss wirklich alles in die Waschmaschine? Und welches Läuse-Mittel wirkt am besten? Allgemeinmediziner Dr. Christoph Specht klärt auf.

Wie man Läuse auf dem Kopf findet

In den meisten Fällen entdecken Eltern nicht die Läuse selbst, sondern deren Eier – die sogenannten Nissen. Die kleben fest und nah an den Haarwurzeln. „Wenn man bedenkt, dass Haare etwa einen Zentimeter im Monat wachsen, kann man daran ablesen, wie lange der Läusebefall schon andauert“, so Specht. In den meisten Fällen seien die Nissen auf dem Hinterkopf angesiedelt. Wer auf der Suche nach einem Befall ist, sollte also hier ganz genau hinsehen.

„Mit Hygiene haben die Kopfläuse übrigens nichts zu tun“, beruhigt Specht. Es reicht buchstäblich, die Köpfe zusammen zu stecken. Dadurch laufen die kleinen Tiere von einem Schopf auf den anderen über.

Lästig, aber ungefährlich: Weil Läuse im trockenen Haar schnell übersehen werden, ist das Auskämmen im nassen Zustand ratsam.
Ein Läusekamm kann helfen, die Tierchen zu erkennen und zu entfernen.
Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa-tmn

Mit einem sehr feinen Läuse-Kamm kann man das feuchte Haar am Ansatz durchkämmen und dadurch Läuse oder Nissen erkennen. Und was ist dann zu tun?

Lese-Tipp: Tricks gegen das große Krabbeln: Wie ihr eure Kinder vor Kopfläusen schützt

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Die richtige Behandlung bei Läusebefall

Eine Haarwäsche mit regulärem Shampoo beeindruckt Läuse nicht. Für die Behandlung gibt es zwei Möglichkeiten: ein spezielles Läuse-Shampoo und ein medizinisches Produkt. „Letzteres ist kein chemisch wirkendes Mittel, sondern es verstopft die Atemöffnung der Nissen“, erklärt Dr. Specht.

Wichtig ist: „Eine einmalige Behandlung reicht in beiden Fällen nicht. Man kann das feuchte Haar nach der ersten Behandlung auskämmen. Nach neun bis zehn Tagen sollte man die Behandlung dennoch wiederholen“, betont Dr. Specht. Nur dann könne man die Läuse erwischen, die man beim ersten Mal nicht erwischt hat.

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Im Video: Frau bemerkt Läuse-Albtraum im Flieger

Müssen alle Betroffenen in Läuse-Quarantäne?

Die Familie kann es in der Zeit vor der Behandlung komplett erwischt haben. „Für die Übertragung reicht die relative Nähe zu einem Betroffenen“, sagt Specht. Nach der Ei-Ablage am Haaransatz würden die Tiere üblicherweise in Richtung Haarspitzen wandern – so sei die Chance zum nächsten Wirt zu kommen, am höchsten. Auch die Nutzung der gleichen Handtücher in kurzem Abstand in einem warmen Badezimmer kann zur Übertragung ausreichen.

„Nach der ersten Behandlung können die Kinder auch wieder in die Kita oder Schule gehen“, beruhigt Dr. Specht. Eine Übertragungsgefahr besteht schon dann nicht mehr. Dennoch sei eine zweite Behandlung nach neun oder zehn Tagen unabdingbar.

Was muss alles gewaschen werden - und wie heiß?

„Kopfläuse brauchen Körpertemperatur zum Überleben“, erklärt der Mediziner. Für die anfallende Wäsche ist das eine gute Neuigkeit. Denn da reicht es aus, die benutzte Bettwäsche und Kleidung zu waschen. Dr. Specht empfiehlt das 60 Grad-Programm – oder heißer.

Viele Eltern frieren Kuscheltiere oder andere schlecht waschbare Textilien ein, das sei aber gar nicht nötig. „Unter 22 Grad ist für Läuse eigentlich schon Schluss“, weiß er. Für die geliebten Kuscheltiere reiche im kühlen Herbst und Winter beispielsweise ein Tag auf dem Balkon.

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