"Tage ohne Sorgen" in Hamburg
Hier konnten Obdachlose und Bedürftige ihre Sorgen für einen Tag vergessen
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Wer auf der Straße lebt, der muss sich um alles mögliche kümmern: Wo schlafe ich, woher bekomme ich mein Essen, darf ich bei Zahnschmerzen einfach zum Arzt gehen? Am Wochenende konnten hilfebedürftige Menschen - zumindest ein Stück weit - all das bei den „Tagen ohne Sorgen“ in Hamburg vergessen.
Im Video zeigen wir Ihnen, dass eine neue Frisur nicht nur etwas mit Trend zu tun hat. Den hilfsbedürftigen Menschen gibt sie vor allem Würde.
Grundbedürfnisse werden erfüllt: Für viele Menschen keine Selbstverständlichkeit
Obdachlose oder Menschen, die auf irgendeineweise Hilfe benötigen – sie alle sind willkommen. Möglich macht das die Karin und Walter Blüchert Gedächtnisstiftung. Heute führt deren Enkelin, Magdalena Blüchert, deren Vermächtnis weiter: „Das Dock ist entstanden aus einer Grundidee, die meine Großeltern bereits in den 70ern gemacht haben. Denn da haben sie das Operettenhaus in Hamburg angemietet und vorher gab es Essen und warme Winterkleidung."
Am vergangenen Wochenende gab es in Hamburg kostenlose Beratungsstellen, Kleiderausgaben oder Ruhebereiche, um einfach mal abzuschalten. Vielen ist aber vor allem die körperliche Pflege wichtig. Angie Skupke ist wohnungslos, kommt jedes Jahr ins „DOCK“ zu den „Tagen ohne Sorgen“: "Ich sage immer, ich bin zwar ein armer Hugo, aber ich muss ja trotzdem nicht rumlaufen wie die Pest. Das muss kein Mensch", erzählt sie im Interview mit RTL.
Kulturprogramm fällt pandemiebedingt flach - impfen möglich
Neben dem Erfüllen von vielen kleinen, alltäglichen Wünschen können sich die Menschen in diesem Jahr auch impfen lassen. Für Magdalena Blüchert sind die „Tage ohne Sorgen“ eine Herzensangelegenheit und ein wichtiger Dienst für die Allgemeinheit: „Ich wollte den Fokus auf Grundversorgung legen und auch Kultur haben, das haben wir unter Corona jetzt zurückgefahren, aber es ist natürlich schön, dass ich hier auch an das anknüpfen kann, was meine Großeltern bereits getan haben“, erzählt sie. Die „Tage ohne Sorgen“ sind ein ganz besonderes Wochenende für mehr als 1.000 hilfsbedürftige Menschen in Hamburg, die an dem Projekt teilgenommen haben. Denn zumindest für ein paar Momente konnten sie ihre Sorgen wirklich vergessen. (kbü)