Hitzige Debatten im Landtag

Wie soll das neue Schuljahr nach den Sommerferien aussehen?

Der Blick auf die aktuell niedrigen Inzidenzzahlen sorgt bei der hessischen Landesregierung eigentlich für Zuversicht. Im Hinblick auf das kommende Schuljahr gibt es allerdings noch einige ungeklärte Fragen. Nicht zuletzt der enorme Zuwachs der ansteckenderen Delta-Variante lässt den Präsenzunterricht schnell zum Risikofaktor für den kommenden Herbst werden. Um schon jetzt für erneut steigende Infektionszahlen gewappnet zu sein, hat sich der Landtag heute über die Fortsetzung des Schulbetriebs beraten.

Lüften und Testen als wichtigste Maßnahmen

In einigen wenigen Punkten sind sich die verschiedenen Fraktionen im Landtag einig: Um den Präsenzunterricht in Hessen auch im kommenden Schuljahr stattfinden lassen zu können, braucht es weiterhin eine Testpflicht für Schülerinnen und Schüler. Das habe sich in der Vergangenheit bereits als gutes Mittel erwiesen – schwieriger ist es da mit dem regelmäßigen Lüften.

Was im Sommer gut funktioniert, stellt sich in der kälteren Jahreszeit als schwieriger heraus. „Sie wollen doch nicht ernsthaft wieder Kinder in Daunenjacken lernen und spielen lassen“, sagte Lisa Gnadl, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der hessischen SPD-Fraktion. Eine sinnvolle Alternative könnten Luftfilter in den Klassenräumen darstellen, diese großflächig installieren zu lassen, sei aber gar nicht so einfach.

Kultusminister Alexander Lorz (CDU) fasste die wichtigsten Maßnahmen in Kürze so zusammen: „Abstand, Hygiene, Masken, Testen, Impfen und Lüften“ – die Rückkehr zum Wechselunterricht nannte er eine "Notmaßnahme". Doch mit Blick auf die Delta-Variante könnte die dann wieder Notwendig sein.

Schule in Großkrotzenburg geht mit gutem Beispiel voran

Um die Gefahr einer Corona-Infektion im Schultunterricht so gering wie möglich zu halten, hat die Schulleitung des Großkrotzenburger Franziskaner-Gymnasiums bereits vorgesorgt und insgesamt 18 Luftreiniger installiert. Hergestellt werden diese übrigens in Hanau.

Für keimfreie Luft in den Klassenräumen sorgt sogenanntes UV-C-Licht in den Belüftungsanlagen. Dieses Licht kann Viren, Bakterien und Pilze abtöten. Auch Mutationen, wie die gefährliche Deltavariante, können durch das Licht im UV-C-Desinfektionsgerät absterben. Wie genau der Einsatz dieser Filteranlagen im Schulbetrieb aussieht, sehen Sie im Videobeitrag. (kmü)