Mann oder Frau - man weiß es nicht genau

"Gott+": Jung-Katholiken wollen "Gott" ab sofort gendern

Jung-Katholiken gendern „Gott“ "Gott+"
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"Gott+"
Jung-Katholiken gendern „Gott“

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Ist Gott eigentlich ein Mann oder eine Frau – oder weder noch? Keiner weiß es so genau. Der Jugendverband Katholische junge Gemeinde (KjG) will deswegen Gott künftig gendern. Die Schreibweise wird nun zu „Gott+“. Daneben wurde zeitweise auch „Gott*“ diskutiert, also mit einem Sternchen, doch nun hat sich der Verband auf die Schreibweise mit dem Plus festgelegt. Denn die lässt sich auch im Gesprochenen besser umsetzen.

Die RTL-Reporter Sandy Liesen und Lars Flaig haben sich auf der Straße umgehört. Ob der Gender-Vorstoß der KjG bei den Bürgern auf Anklang oder Unverständnis stößt, sehen Sie im Video.

Sehr männlich geprägtes Gottesbild

"Wir haben auch beschlossen, dass wir von verschiedenen Pronomen schreiben und sprechen möchten“, sagt Julia Niedermayer, Bundesleiterin der Katholischen jungen Gemeinde, im Interview mit RTL. „Also mal sprechen wir von Er, mal sprechen wir von Sie, vielleicht auch mal von They." They – das ist das englischsprachige genderneutrale Pronomen. Eine deutsche etablierte genderneutrale Form gibt es bisher noch nicht.

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Das Gendern solle deutlich machen, dass Gott nicht automatisch als alter weißer Mann mit Bart gedacht werden müsse, „so dass viele Menschen die Möglichkeit haben, Anknüpfungspunkte zu finden und auch sich selbst als Ebenbild Gottes erkennen zu können", erklärt Julia Niedermayer weiter. Die KjG vertritt nach eigenen Angaben etwa 80.000 Mitglieder im Alter von etwa 9 bis 25 Jahren. (dpa/ija/dhe)