Wird meist durch eine Virusinfektion ausgelöst
Gesundheitslexikon: Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom)
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Gebärmutterhalskrebs: Ursachen, Symptome und Behandlung des Zervixkarzinoms
Der Gebärmutterhals (Zervix uteri oder Cervix uteri) ist der untere Teil der Gebärmutter und verbindet diese mit der Scheide. Am Ende der Verbindung sitzt der Gebärmuttermund, dessen Umgebung besonders anfällig für Zellveränderungen ist. Kommt es zu bösartigen Veränderungen, so spricht der Mediziner von Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom).
Die Krebsform, die an neunter Stelle in der Liste der weiblichen Tumorerkrankungen steht, betrifft in der Regel jüngere Frauen. Rund 6.500 Frauen erkranken pro Jahr in Deutschland, etwa die Hälfte davon ist jünger als 53 Jahre. Dank Krebsfrüherkennungsuntersuchungen ist die Zahl der Neuerkrankungen seit den 1970er-Jahren rückläufig, obwohl die Zahl der Präkanzerosen (Vorstufen der Erkrankung) gestiegen ist.
Ursachen für Gebärmutterhalskrebs
Gebärmutterhalskrebs wird von humanen Papillomaviren (HPV), in den meisten Fällen von den Typen 16 und 18, ausgelöst. Diese werden in der Regel beim Geschlechtsverkehr übertragen, vom Immunsystem aber oft erfolgreich bekämpft. Überleben die Viren jedoch, nisten sie sich in der Gebärmutterhalsschleimhaut ein und verursachen Zellveränderungen. Diese führen über Vorstufen zu Gebärmutterhalskrebs. Studien belegen, dass es einige Risikofaktoren gibt, die die Entstehung eines Zervixkarzinomes begünstigen. Dazu zählen der häufige Wechsel der Sexualpartner, frühe sexuelle Aktivität, sexuell übertragbare Krankheiten, aber auch Rauchen oder eine Vielzahl von Schwangerschaften.
Symptome bei Gebärmutterhalskrebs
Hinweise auf eine Erkrankung gibt es meist erst, wenn sich die Krebserkrankung bereits in fortgeschrittenem Stadium befindet. Es kommt zu Blutungen außerhalb des Monatszyklus und nach dem Geschlechtsverkehr, zudem wird übel riechender oder eitriger Ausfluss bemerkt. Darüber hinaus können Schmerzen im Bereich des Beckens, in der Lendenwirbelsäule und beim Geschlechtsverkehr auftreten.
Die jährliche Krebsvorsorge beim Gynäkologen ist deshalb besonders wichtig und sollte bereits für junge Frauen ab 20 Jahren selbstverständlich sein. Beim sogenannten PAP-Test wird ein Abstrich der oberflächlichen Zellen vom Gebärmutterhals (Zervix) gemacht. Zellveränderungen werden dabei recht häufig festgestellt. Verbessert sich der Befund innerhalb einer festgesetzten Zeitspanne nicht, so wird eine Konisation durchgeführt. Im Zuge des chirurgischen Eingriffs werden die veränderten Zellen am Gebärmutterhals entfernt.
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Diagnose von Gebärmutterhalskrebs
Eine gynäkologische Untersuchung kann bereits einen Verdacht auf Krebs bringen, denn zumeist lassen sich die Zellveränderungen am äußeren Muttermund erkennen. Der Frauenarzt begutachtet im Zuge der Untersuchung die Scheide und den Muttermund mittels Spiegeluntersuchung und ertastet die Beweglichkeit des Gebärmutterhalses. Zur endgültigen Bestätigung werden Gewebeproben entnommen und analysiert. Weiterführende Untersuchungen sind ein Thoraxröntgen, eine Ultraschalluntersuchung oder eine Magnetresonanztomografie (MRT).
Behandlung von Gebärmutterhalskrebs
Das Stadium der Erkrankung entscheidet über die Therapie. Leichte Veränderungen können sich selbst zurückbilden oder im Zuge einer Konisation entfernt werden. In fortgeschrittenem Stadium ist jedoch eine umfangreichere Operation notwendig, oftmals muss dabei die Gebärmutter entfernt werden. Zusätzlich oder auch stattdessen kann eine Strahlen- oder Chemotherapie zur Anwendung kommen.
Vorbeugung gegen Gebärmutterhalskrebs
Kondome schützen vor sexuell übertragbaren Krankheiten, können eine Infektion mit humanen Papillomaviren (HPV) aber nur teilweise verhindern. Mädchen zwischen 9 und 14 Jahren wird deshalb noch vor dem ersten sexuellen Kontakt die HPV-Impfung empfohlen. Grundsätzlich sollte die Möglichkeit der regelmäßigen Vorsorgeuntersuchung beim Gynäkologen genützt werden, denn nur so können Erkrankungen frühzeitig erkannt werden.
Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel kann einen Besuch beim Arzt nicht ersetzen. Er enthält nur allgemeine Hinweise und darf daher keinesfalls zu einer Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung herangezogen werden.