Untersuchung und Behandlung des weiblichen Fortpflanzungssystems
Gesundheitslexikon: Gynäkologie
Wann zum Frauenarzt? Infos zur gynäkologischen Untersuchung
Die Gynäkologie oder Frauenheilkunde ist ein Teilgebiet der Humanmedizin. Sie handelt von der Lehre der Entstehung und Behandlung der weiblichen Sexual- und Fortpflanzungsorgane. Ein weiteres Gebiet der Gynäkologie ist die Erkennung und Therapie von Erkrankungen der weiblichen Brust, einschließlich der Vorsorgeuntersuchungen. Es gibt noch zahlreiche weitere Teilgebiete. Erfahren Sie alles über Gynäkologen, ihre Qualifikationen, mögliche Erkrankungen oder den Ablauf einer frauenärztlichen Untersuchung und bei welchen Themen Ihr Gynäkologe der richtige Ansprechpartner ist.
Wer kann Facharzt für Frauenheilkunde werden?
Die Facharztausbildung für Gynäkologie umfasst in Deutschland auch die Geburtshilfe. Dazu bedarf es eines abgeschlossenen Medizinstudiums sowie einer fünfjährigen Weiterbildung zum Facharzt. Davon sind mindesten drei Jahre im stationären Dienst abzuleisten. Auf diese Zeit der Weiterbildung können jeweils ein halbes Jahr Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Urologie oder Innere Medizin angerechnet werden. Weitere zwei Jahre dürfen auch bei einem niedergelassenen Facharzt absolviert werden. Um sich zur Facharztprüfung anmelden zu können, muss der angehende Facharzt einen OP-Katalog vorlegen und einen Nachweis über selbstständig durchgeführte diagnostische Verfahren erbringen. Zu den weiteren Voraussetzungen gehören neben 250 in eigener Verantwortung geleiteten Geburten auch Kaiserschnitte.
Wann muss eine gynäkologische Untersuchung durchgeführt werden?
Die gynäkologische Untersuchung ist in erster Linie eine Vorsorgeuntersuchung. Sie sollte von Frauen regelmäßig wahrgenommen werden, um bösartige Erkrankungen der Brust oder der Geschlechtsorgane möglichst frühzeitig zu erkennen. Darüber hinaus führen auch diverse Beschwerden Frauen in die Sprechstunde eines Frauenarztes. Dazu zählen vor allem folgende Symptome:
- Brennen, Jucken oder Schmerzen im Genitalbereich
- Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
- Unüblicher Ausfluss aus der Scheide
- Schmerzen bei der Regelblutung oder eine lange oder starke Blutung
- Veränderungen in der Brust, wie etwa Knoten oder Verhärtungen
Außerdem ist der Frauenarzt wichtiger Ansprechpartner in allen Fragen der Sexualität, Verhütung, Kinderwunsch und Schwangerschaft.
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Ablauf der gynäkologischen Untersuchung
Vor der eigentlichen körperlichen Untersuchung führt Ihr Frauenarzt mit Ihnen ein ausführliches Gespräch. In dessen Rahmen fragt er zunächst nach den derzeitigen Beschwerden, die den Arztbesuch notwendig machen. Außerdem sind Informationen über Vorerkrankungen und frühere operative Eingriffe erforderlich. Dazu zählen auch bestimmte Erkrankungen in der Familie, wie zum Beispiel Stoffwechselerkrankungen oder Krebs. Die aktuell von anderen Fachärzten verordneten Medikamente gehören ebenso zur Erhebung der Anamnese wie eventuelle frühere Hormontherapien. Beim ersten Besuch wird Ihr Gynäkologe Sie nach der Anzahl der Geburten sowie eventuellen Komplikationen fragen. Darüber hinaus sind auch oft eine Urin- und in manchen Fällen auch eine Stuhlprobe Bestandteil der Untersuchung.
Wie läuft die körperliche Untersuchung ab?
Im Anschluss an das Gespräch bittet Ihr Frauenarzt Sie, den Unterkörper frei zu machen und auf dem Behandlungsstuhl Platz zu nehmen. Dabei handelt es sich um eine spezielle Liege, deren Rückenteil nach hinten gekippt ist. Darauf liegen Sie mit leicht angehobenen Becken und angewinkelten Beinen. Ihr Gynäkologe kann so zunächst die äußeren Geschlechtsorgane begutachten und den Unterbauch abtasten. Zur Untersuchung der Scheide und des Muttermundes wird ein Spekulum verwendet, das mit einem Gleitmittel versehen eingeführt wird. Nun kann der Frauenarzt den Scheidenkanal mit dem Kolposkop begutachten. Dabei besteht auch die Möglichkeit, zur Krebsfrüherkennung einen Abstrich, den Pap-Test, durchzuführen.