Digitales Lernen vorantreiben

Vorbildliches Engagement: Lehrer organisiert eigenständig iPads für seine Klasse

von Anna Pauly und Tobias Radloff

Weg mit Büchern und Heften, her mit den iPads – das hat sich wohl Realschullehrer Frederik Zinn aus Gelnhausen gedacht. Er wollte seinen Unterricht digitialer gestalten. Besonders seit der Corona-Pandemie ist das digitale Lernen auch in den Fokus der hessischen Bildungspolitik geraten. Trotzdem hakt es an vielen Stellen. Der Lehrer aus Gelnhausen hat das Projekt deswegen selbst in die Hand genommen: Mit Hilfe von Spendengeldern hat er seiner Klasse an der Kreisrealschule iPads organisiert. Wie die ankommen und ob sie der Klasse helfen, das sehen Sie im Video.

Schnellerer Weg zum Ziel

Um möglichst schnell an die neue digitale Ausstattung für seine Klasse zu kommen, hat der Mathe- und Physiklehrer im vergangenen Jahr eine Idee: "Also hab ich mich [...] auf Spendensuche begeben und hab circa 70 Unternehmen hier im Kreis Gelnhausen angeschrieben – 18 haben geantwortet, elf haben gespendet. Dank dieser Unternehmen, unserem Förderverein und auch der Erziehungsberechtigten konnten wir jetzt hier das auch finanziell überhaupt stemmen."

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Und so gibt es jetzt die erste Ipad-Klasse an der Kreis Realschule in Gelnhausen. Jeder Schüler und jede Schülerin hat ein eigenes Gerät mit passendem Stift und Schutzhülle. So digital findet der Unterricht aber erst ab der siebten Klasse statt und das hat einen Grund: "Wir sind der Meinung, dass vorher die Heftführung, das Schriftbild, die Feinmotorik mit nem Stift trainiert werden muss. [...] Und ab Jahrgang sieben sind sie unserer Meinung nach auch wirklich bereit dafür, dieses digitale Projekt oder die Herausforderung zu schaffen“, erklärt Lehrer Frederik Zinn.

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Digitales Lernen: Erfolg oder Hindernis?

Die iPad-Klasse an der Kreisrealschule ist und bleibt aber immer noch ein Pilotprojekt. Schulleiter Michael Neeb will das Ganze erstmal beobachten: "In diesen 4 Jahren, die diese Klasse dann digital unterrichtet wird, werden wir mit Sicherheit unsere Rückschlüsse hinsichtlich digitaler Bildung erwerben. Und dann auch vielleicht weiter für den Unterricht in den kommenden Jahren nutzen." Fest steht aber: Durch das Engagement von Lehrer Frederik Zinn können diese Erkenntnisse und Rückschlüsse überhaupt erst gezogen werden.