2G oder 3G-Modell?

Gastronomen müssen selbst über Corona-Regeln entscheiden

Geimpft, Genesen oder Getestet - Seit rund drei Wochen dürfen Betreiber im Kultur-, Gastronomie- und Veranstaltungsbereich selbst entscheiden, ob sie vom 2G-Modell Gebrauch machen. Denn dann entfallen wesentliche Einschränkungen wie Maskenpflicht, Abstandsregeln und Kapazitätsbeschränkungen. So sollen wieder mehr Gäste möglich sein. Wir haben in Frankfurt nachgefragt – was die Gastronomen sagen, sehen Sie im Video.

Mehrheit entscheidet sich für 3G-Modell

Die Mehrheit der Gastronomen in Hessen ermöglicht Geimpften, Genesenen und negativ Getesteten (3G) den Zutritt. Nach einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands Dehoga sprachen sich 64 Prozent von gut 600 befragten Betrieben gegen einen Zugang nur für Geimpfte und Genesene (2G) in der Corona-Pandemie aus.

Lediglich 11 Prozent haben sich stattdessen für das 2G-Modell entschieden. Gut ein weiteres Viertel wechselt zwischen beiden Modellen. Gleichzeitig fordern 58 Prozent der Befragten, Abstände und Maskenpflicht in den Innenräumen beim 3G-Modell abzuschaffen.

„Das Gastgewerbe wünscht sich nach all den Monaten, die auch schon zuvor mit Diskussionen über die Kontaktdatenerfassung oder die Maskenpflicht belastet waren, nichts mehr, als sich auf seine Gastgeberkompetenz konzentrieren zu können“, sagte Julius Wagner, Dehoga-Hauptgeschäftsführer in Hessen.

Auch Angst vor Auseinandersetzungen

Mit 41 Prozent gaben der Umfrage zufolge viele Gastronomen und Hoteliers an, dass sie niemanden ausgrenzen wollten. Rund 10 Prozent nannten die Sorge vor Auseinandersetzungen mit Gästen, schlechten Bewertungen oder Anfeindungen von Impfgegnern als Grund.

Anfeindungen und Drohbriefe gegen Club-, Bar- und Gaststättenbetreiber, die sich für 2G entschieden hätten, bildeten zwar die Ausnahme. Sie seien aber heftig und machten den Betroffenen große Sorgen auch mit Blick auf die Sicherheit ihrer Mitarbeiter, teilte der Verband mit. (dpa/npa)